Die erste Stunde des Tages ist die wohl beste Stunde, um sich auf alle bevorstehenden Ereignisse im weiteren Tagesverlauf vorzubereiten. Warum das so ist und wie du diese morgendliche Stunde am besten nutzen kannst, erfährst du gleich. Zunächst stelle dir folgende Fragen: Wie beginnst du deinen Tag? Stört dich das hartnäckige Klingeln deines Weckers? Drehst du dich lieber noch einmal zur Seite, um kurz vor dich hin zu schlummern? Fehlt dir der entscheidende Impuls, einfach aufzustehen und an etwas Schönes zu denken?

 

Achtsam zu sein, bedeutet wach zu sein. Es bedeutet, zu wissen, was wir tun.Jon Kabat-Zinn

 

Zugegeben, den meisten Menschen fällt es schwer aus ihren Federn zu kriechen und den Tag voller Elan und mit guten Gedanken zu beginnen. Aber was kann dir passieren? Nach dem Aufwachen sind wir in der Regel ausgeruht und frei von lästigen Störgefühlen. Ein Freiraum, den du wunderbar nutzen kannst. Dieser Raum entsteht, weil du geträumt hast und deine Gefühle verarbeiten konntest.

Darum ist der Augenblick, indem du deine Augen öffnest, ein idealer Zeitpunkt, um den Tag mit wichtigen und schönen Gedanken zu beginnen.

 

Deine geistige Primetime- Nutze die störungsfreie Stunde am Morgen!

Starte mit einer Meditation in den Tag, um ausreichend Energie zu erzeugen und zu speichern- du wirst es im Laufe des Tages brauchen. Betrachte deinen Freiraum als „Zeitpuffer“.

  • Nach dem Aufstehen streckst du dich lange und ausgiebig. Deine Glieder heißen das willkommen, denn sie sind möglicherweise noch verkrampft oder müde. Hier helfen leichte Dehnungsübungen, welche du auch gern im Sitzen ausführen kannst.
  • Wende dich der aufgehenden Sonne zu. Du sitzt aufrecht. Wähle eine bequeme Sitzhaltung, es muss nicht immer der Lotussitz sein. Deine Hände liegen auf den Beinen und die Handflächen zeigen nach oben. Nimm die Energie der Sonne auf und zeige Bereitschaft, dich dem neuen Tag zu stellen.
  • Konzentriere dich auf deine Atmung. Du atmest ruhig und natürlich. Beruhige deine Gedanken. Spüre wie die Luft in deinen Körper strömt und sie wieder verlässt.
  • Nun atmest du in den Bauch, anschließend in die Brust. Beim Ausatmen entspannst du zuerst die Brust, dann den Bauch.
  • Sobald du harmonisch atmest und einen klaren Kopf hast, konzentrierst du dich darauf, wie du dich am Ende deines Tages fühlen möchtest. Wähle dazu Wörter wie: sicher, zufrieden, ruhig, unabhängig, geliebt, in Harmonie mit anderen oder begeistert.
  • Denke dir diese Wörter oder spreche sie dir immer wieder leise zu.
  • Genieße das Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit, welches du mit dieser kurzen Morgen-Meditation erreicht hast.

 

Wach und klar in den Tag!

Wie wir morgens aufstehen, uns fühlen, und wozu wir bereit sind, hängt von vielen Faktoren ab. Es kann durchaus sein, das dein vorangegangener Tag alles andere als positiv verlaufen ist. Viele machen den Fehler, und nehmen diese schlechten Momente mit in ihren Schlaf. Immer wieder tauchen störende Gedanken auf und schwirren in unserem Kopf umher. Was hätte ich anders machen können? Die Antwort ist ganz einfach: Nichts! Es ist, wie es ist! Du wirst es nicht mehr ändern. Aber was du ändern kannst, ist deine Einstellung dazu. Sobald du weißt, wie du dich fühlen möchtest, hülle dieses Gefühl ein, bevor du zu Bett gehst.

Denke an die Hindernisse, die dir möglicherweise begegnen könnten. Konzentriere dich auf die Eigenschaften, welche du haben möchtest. Inspiriere dich! Meditiere darüber, welche Stärken dir helfen könnten, deine Ziele für den nächsten Tag zu erreichen. Möchtest du konzentrierter, geduldiger, verantwortungsbewusster, rücksichtsvoller, lockerer oder disziplinierter sein? Mach dich mit dem Gefühl und seiner Wirkung vertraut. Schätze die Grenzen richtig ein. Rufe diese Gedanken tagsüber wach, um dir neue Energie zu schenken.

 

Pflege regelmäßig Rituale!

Es ist eine wunderbare Eigenschaft, seinen Tag achtsam zu beginnen. Dazu zählt nicht, hastig aus dem Bett zu springen. Versehe den beginnenden Tag mit Wohlfühl-Momenten. Wenn du am Morgen gern duscht, dann kannst du daraus ein kleines Achtsamkeitsritual machen. Nehme jede Kleinigkeit beim Duschen wahr. Wie fühlst sich das Wasser an, ist es zu warm oder zu kalt? Welchen Geruch verbreitet das Duschgel, wie fühlt es sich auf deiner Haut an? Werde dir bewusst, wie sich dein Körper anfühlt. Wasche dich nicht automatisch, sondern bewusst. Genauso aufmerksam solltest du dich abtrocknen und anschließend eincremen.

Das gilt für alle Momente, mit denen dein Tag beginnt. Sei es der Kaffee, denn du trinkst, die Zeitung welche du liest, oder den Abwasch, den du vielleicht noch tätigen musst. Beginne und führe alles achtsam aus. Nach und nach bewegen sich diese alltäglichen Dinge wie in einem Fluss. Du wirst spürbar gelassener und startest kraftvoll und ausgeruht in den Tag.

 

Tipps für ein Schlaf- und Morgenritual:

  • Gehe, wenn möglich, immer zum selben Zeitpunkt am Abend zu Bett. Verabschiede den Tag mit guten Gedanken und lass die kommende Ruhe der Nacht auf dich wirken.
  • Meditiere kurz. Hier bewährt sich die Metta- Meditation. Spreche dir immer wieder Sätze wie „Ich fühle mich gut“ langsam und ruhig zu.
  • Versuche, sehr früh morgens aufzustehen. Im besten Fall schlafen dein Partner und die Kinder noch. Nutze diese Zeit nur für dich.
  • Trinke regelmäßig nach dem Aufstehen eine Tasse warmen Tee und praktiziere leichte Yoga-Übungen.
  • Öffne das Fenster, begrüße das Licht und den herrlichen Tag mit geöffneten Armen.

 

Wenn du magst, folge dieser „Guten-Morgen-Meditation“. Sie beinhaltet viele schöne Botschaften, welche dir beim Aufwachen guttun und dich jeden Morgen positiv in den Tag starten lassen.

4 Kommentare

  1. Hi Oliver,
    danke für deinen Artikel! Ich kann Christian nur beipflichten, morgens zu meditieren hat eine ganz besondere Qualität.
    Nur manchmal hab ich das Problem kurz einzunicken wenn die Nacht mal nicht ganz so lang war.
    Hast du da ein Gegenmittel?
    Ich habe das Problem leider öfter, besonders früh morgens oder spät abends.

    Viele Grüße
    Stefan

    • Hallo Stefan,

      danke für deine Frage!
      Auch wenn wir es uns manchmal wünschen würden, Meditation ist kein Ersatz für gesunden Schlaf (allerdings fördert Meditation die Qualität unserer Nachtruhe). Wer früher aufsteht um sich Zeit für die Morgenmeditation zu nehmen, sollte auch entsprechend früher ins Bett gehen.

      Wenn du einnickst, dann hat das regelmäßig zwei Gründe:
      1. zu wenig Schlaf in der vorherigen Nacht
      2. deine Meditationszeit ist zu lang. Das ist ein häufiger Anfängerfehler. Der Artikel: Wie lange sollte ich meditieren? ist hier hilfreich für dich.

      Ich bin ein großer Verfechter von “Qualität vor Quantität”: statt morgens müde 20 Minuten auf dem Kissen zu sitzen, lieber 5 Minuten ausgeschlafen und am offenen Fenster eine Atemmeditation machen. Schon startet man in den Tag mit einem Erfolgserlebnis 😉

      Liebe Grüße
      Laura

      • Hallo Laura,

        danke für deine Tipps!

        An der zu langen Meditationszeit liegt es eher nicht 😉
        Da werd ich wohl in Zukunft mehr darauf achten müssen genügend zu schlafen.
        “Qualität vor Quantität” – ein gutes Prinzip finde ich – Danke für die Inspiration!

        Liebe Grüße
        Stefan

  2. Hi, ein toller Artikel.
    Ich gehöre zu den Menschen, die am Morgen am besten meditieren können. Ich finde, dass am Morgen eine ganz besondere Atmosphäre herrscht.

    Liebe Grüße,
    Christian