In unserer heutigen Gesellschaft scheinen psychische Krankheiten extrem weit verbreitet zu sein. Die Wahrscheinlichkeit in seinem Leben einmal an einer Depression zu erkranken liegt bei 7-18 %. Darüber hinaus gibt es weitere psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Angststörungen, die häufig mit Depressionen einhergehen. Ebenfalls oft diagnostiziert wird sogenannte Burnout-Syndrom, welches weitgehend bekannt, aber in seiner Beschreibung sehr uneinheitlich ist.

 

Du hast die Diagnose einer psychischen Erkrankung, was nun?

Es kann schwerfallen, sich einzugestehen, dass man Hilfe benötigt. Wie bereits erwähnt, sind psychische Erkrankungen heutzutage verhältnismäßig weit verbreitet. Dies liegt nicht zwangsläufig daran, dass sie überdiagnostiziert sind, sondern vielmehr an der steigenden Akzeptanz sowie einer verbesserten Diagnostizierbarkeit. Oft kann bereits der Hausarzt eine erste Bilanz ziehen, dennoch empfiehlt sich das Aufsuchen eines Neurologen oder Psychiaters.

In der Regel wird nach der Feststellung der Erkrankung eine Psychotherapie empfohlen, in bestimmten Fällen werden auch Medikamente verschrieben. Lass dich hierbei gut und ausgiebig beraten, denn es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Therapieformen und nicht für jeden sind Medikamente notwendig. Sogenannte Antidepressiva können zu Beginn deiner Behandlung hilfreich sein, doch ist ihr Einsatz schwierig, denn oft benötigt es mehrere Anläufe, bis du ein für dich wirksames Medikament gefunden hast.

 

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Wie bereits erwähnt, kannst du zwischen einer Vielzahl unterschiedlicher Therapieformen wählen. Einen Überblick findest du unter anderem auf diesen Seiten:

 

Bei Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen und Burnout bietet sich beispielsweise die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie an, welche den Vorteil hat, dass sie auch von den Krankenkassen getragen wird. Sie ist vor allem deshalb hilfreich, da sie dir helfen kann, mit den Symptomen psychischer Erkrankungen einen verbesserten Umgang zu finden. Der Vorteil ist darüber hinaus, dass die Verhaltenstherapie sich dazu eignet, in Verbindung mit Meditation und Achtsamkeit eingesetzt zu werden.

Die kognitive Verhaltenstherapie hat die Annahme zur Grundlage, dass du dir bestimmte Verhaltensweisen im Laufe deines Lebens aufgrund diverser Erfahrungen angeeignet hast. Diese können sich nun aber schädlich auf deine aktuellen Lebensumstände und deine psychische Verfassung auswirken. Daher sieht die Verhaltenstherapie es als ihre Aufgabe bestimmte Gefühle und Handlungen neu miteinander zu verknüpfen und einen verbesserten Umgang mit Situationen, welche dir Probleme bereiten, zu ermöglichen.

 

Wie kannst du Meditation und Achtsamkeit bei psychischen Erkrankungen nutzen?

Durch Mediation lässt sich Achtsamkeit bewusst praktizieren. Es geht hierbei um das Wahrnehmen des Augenblicks, ohne zu beurteilen. Damit hast du die Möglichkeit, dich von Gefühlen und Problemen zu lösen und mehr deinen aktuellen Daseinszustand zu beobachten und darauf zu fokussieren. Du wirst dir somit stärker der Gegenwart bewusst, Vergangenheit und Zukunft, die meist unser Denken bestimmen, vor allem bei psychischen Erkrankungen, werden dadurch nichtig.

Achtsamkeit wird häufig in Verbindung gebracht mit Resilienz, eine innere Widerstandsfähigkeit, welche es dir ermöglicht, Krisen zu bewältigen. Durch die Anwendung von Achtsamkeit soll es dir möglich sein, diese innere Widerstandsfähigkeit zu stärken. Der Grundgedanke dahinter ist folgender: Wer häufig meditiert und Achtsamkeit regelmäßig im alltäglichen Leben praktiziert, fördert seine Selbststeuerung und somit seine Fähigkeit, stressigen Situationen gelassener zu begegnen, stärkt folglich seine Resilienz.

 

Wie funktioniert Meditation und Achtsamkeit in Verbindung mit der kognitiven Verhaltenstherapie?

Zuletzt stellt sich die Frage, inwiefern du bei der Verhaltenstherapie von der Achtsamkeit profitieren kannst. Denn hier steht für dich im Fokus, an den Verhaltensweisen, die du im Laufe deines Lebens erlernt hast und welche dich nun in deinem Alltag nun negativ beeinflussen, zu arbeiten. So kannst du psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen angehen und hier vor allem aus dieser Therapieform deinen Nutzen ziehen. Wichtig ist dabei, immer wieder in dich selbst hineinzuhören, deine Verhaltensweisen zu hinterfragen und somit Achtsamkeit im alltäglichen Leben zu praktizieren.

Du solltest dir bewusst sein, dass es mitunter einiger Übung bedarf, bis diese Prozesse sich automatisieren und du nichts erzwingen kannst. Nicht immer lässt sich eine Meditation durchführen und nicht jede Situation lässt dies zu. Wichtig ist vor allem deine Bereitschaft, verinnerlichte Verhaltensweisen ändern zu wollen. Mit regelmäßiger Meditation hast du die Möglichkeit, bewusster Gefühle wahrzunehmen und deine Handlungen zu hinterfragen. Verhaltenstherapie geht von einer Verbindung zwischen Gefühlen, Gedanken und Verhalten aus, welche sich gegenseitig bedingen. Durch Achtsamkeit kannst du lernen, diese Verknüpfungen leichter zu deuten und somit auch bewusst zu verändern.

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