Wenn du zu denjenigen gehörst, die in die Arbeit mit dem Auto pendeln oder auch sonst viel Zeit auf der Strasse verbringen, dann wird die dieses Gefühl bestimmt bekannt vorkommen: du sitzt im Auto und fühlst dich müde und gelangweilt, bist abgelenkt. Oder du fährst Auto und bist gestresst und aggressiv. Oder sitzt du im Auto und bist gestresst, weil du dich unsicher fühlst. Mit keiner diese Gefühlslagen fährst du sicher. Doch es gibt eine Möglichkeit, dich zu einem vorausschauenderen und gelasseneren Autofahrer zu verwandeln.
Der durchschnittliche Deutsche sitzt täglich eine Stunde im Auto und verbringt dort wertvolle Lebenszeit. Wenn ich dir vorschlagen würde, jeden Tag 40 Minuten zu meditieren, würdest du vielleicht mit Verweis auf die fehlende Zeit, dankend ablehnen. Aber auch während dem Autofahren kannst du meditieren!
Hinweise zur Sicherheit
Meditation während des Autofahrens bedeutet nicht, dass du deine Aufmerksamkeit vom Verkehr nimmst oder deine Augen schliesst. Vielmehr lenkst du deine gesamte Aufmerksamkeit auf deine Umgebung, den Verkehr und die Abläufe im Auto. Mach dir also keine Sorgen hinsichtlich der Sicherheit – eine Achtsamkeitsmeditation steigert vielmehr deine Aufmerksamkeit und und damit auch deine Sicherheit.
Anleitung zur Meditation beim Autofahren
Achtsames Autofahren ist genau das Gegenmittel zu den häufigen Fahrfehlern, die uns allen durch Unaufmerksamkeit und Ablenkung passieren. Anders als bei einem Bodyscan oder einer Atemmeditation, nehmen wir unsere Umgebung als Objekt der Achtsamkeitsmeditation:
- Was siehst du vor dir? Was ist die Szene vor deiner Windschutzscheibe?
- Wie nimmst du die Bewegungen deines eigenen Fahrzeuges wahr? Ruckelt es? Oder gleitet dein Auto regelrecht?
- Wie fühlt sich dein Lenkrad an? Vibriert es?
- Wie klingt der Motor? wie klingt der Blinker? hört man den Fahrtwind? hören sich die Strassenbeläge auf deiner Fahrt unterschiedlich an?
- Sieh alle 15 Sekunden in den Rückspiegel. Hat sich die Szene hinter dir verändert? Dies nun andere Autos hinter dir?
- Was machen die Autos neben dir? Bewerte nicht das Fahrverhalten der anderen, sondern nimm es nur wahr. Fahren sie schneller als erlaubt? Telefonieren sie am Steuer? Wirken sie gestresst oder konzentriert?
- Bei dem nächsten Halt, beispielsweise an einer Ampel, sieh in den Rückspiegel und schau dir den Fahrer im Auto hinter dir an. Schenke dem Fahrer ein lächeln, auch wenn du weißt, dass er / sie es nicht sehen kann. Wünsche ihm / ihr eine sichere Fahrt und einen schönen Tag und alles andere, das du glaubst, dass hilfreich für ihn / sie sein könnte.
Achtsamkeit: die täglich Übung um loszulassen
Achtsamkeitsmeditation zielt auf die Wahrnehmung deiner Umgebung und dich in dieser Umwelt ab. Wichtig dabei ist eine nicht urteilende Haltung. Sei einfach nur offen wahrzunehmen, was um dich und in dir geschieht. Die Strassen sind voll mit Fahrern, die sich der das Fahrverhalten der anderen aufregen – das ist nicht Sinn der Übung 😉
Dinge wahrzunehmen ohne sie zu beurteilen hilft uns dabei Dinge gelassener zu sehen und loszulassen. Die Verurteilung anderer Fahrer in unseren Gedanken wegen ihrer Fahrfehler macht die Strassen und damit unser Leben und das Leben aller, die wir lieben, nicht sicherer. Sich über den zähen Verkehr oder Staus aufzuregen, lässt uns nicht schneller wieder zügiger fahren. Sich über die zu langen Rot- oder zu kurzen Grünphasen aufzuregen, verändert die Ampeleinstellungen nicht.
Unsere negativen Gefühle und Gedanken im Strassenverkehr (Fahr schneller da vorne! Schon wieder rot! Was bremst der unnötig?) können die Welt nicht verändern. Sie verändern nur dich. Wir werden gestresst, unruhig, unzufrieden und werden zum Magnet von mehr negativen Gefühlen und Gedanken. Lass uns Dinge, die wir nicht kontrollieren können akzeptieren. Lass uns Dinge, die wir verändern können anpacken.
Akzeptieren heißt nicht, dass du etwas gutheißt oder schön finden sollst. Es geht nicht darum, sich einzureden, dass andere Fahrer keine Fehler machen oder das Verkehrsplanung in jeder Stadt gelungen ist. Lass sie uns unsere Umwelt wahrnehmen, so wie sie ist.
Und was wenn du im Auto bist, aber nicht vorwärts kommst? Da habe ich eine gute Idee für dich: Ein anderer Artikel der Serie Achtsamkeit im Alltag und zwar Meditation im Stau!
Du hast Bekannte und Freunde, die viel mit dem Auto unterwegs sind? Teile diesen Beitrag auf Facebook und lass uns die Strassen sicherer machen.
Hast du eine Achtsamkeitsübung, die du beim Autofahren machst? Schreib mir einen Kommentar, ich bin sehr gespannt sie zu erfahren!