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  • in reply to: Transzendentale Meditation selber lernen? #2323
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    Hallo Dana,

    Du schreibst: “Ich denke grundsätzlich benötigt man einen Lehrer zum Erlernen einer Meditation. Es kommen einfach zu viele Fragen, Gefühle, Gedanken auf, die sicher durch einen Lehrer im ersten Schritt beantwortet werden können.”

    Woher wollen wir wissen, ob diese Antwort richtig ist? Das oben angesprochene Problem, oder besser Paradox bleibt bestehen.

    Anstatt uns von anderen Menschen Antworten auf unsere Fragen zu erhoffen, könnten wir doch selbst diesen Fragen nachgehen. Antworten, die von außen kommen, bleiben auf der Ebene des Denkens, des Intellekts und daher belanglos.
    Gefühle und Gedanken hängen zusammen: Warum sie nicht als das sehen, was sie sind? Warum nicht die Gefühle und Gedanken beobachten, anstatt ihnen dadurch zu fliehen, dass wir einen anderen uns dazu etwas erklären lassen? Eine Frage, die beantwortet wurde, ist tot.

    Die Schule ist etwas vollkommen anderes. Denn hier geht es darum, immer mehr an Wissen anzuhäufen. Daher ist Wissen auch immer begrenzt – es kann erweitert werden. Dafür braucht es immer kompetentere Lehrer, das ist richtig.

    Ist Meditation das Anhäufen von Wissen und Kenntnissen oder nicht gerade die Freiheit davon?

    Liebe Grüße
    nous

    in reply to: Transzendentale Meditation selber lernen? #2320
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    Hallo Chiara,

    vielleicht sollte man hier differenzieren: Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen ist eine Sache, bei der wir uns alle eingestehen, dass wir (es) nicht wissen und daher gemeinsam forschen können. Die Sache mit dem Lehrer ist eine andere, da hier davon ausgegangen wird, dass der Lehrer es besser weiß (sonst wäre er ja kein Lehrer). Hier taucht das “richtig vs. falsch” auf. Aber selbst, wenn er es besser wüsste, so könnte er sein Wissen doch nicht in Worte fassen, da es bei Meditation ja gerade nicht um Wissen geht. Der Lehrer-Schüler-Gedanke beinhaltet auch, dass man in der Meditation besser werden kann. Das aber ist fraglich, da man sagen kann, dass man entweder meditiert oder eben nicht. All die vielen Techniken, die als Meditation bezeichnet werden, haben aber genau diesen Gedanken nicht zur Grundlage: Hier gibt es immer ein besser werden, Dinge, die man noch lernen muss und entsprechend Menschen, die behaupten, sie könnten einem dabei helfen. Manche lassen sich dies sogar noch in barer Münze bezahlen…. Die Kritik meinerseits ging allein in die Richtung des Erlernens, des Richtigtuns durch Hilfe eines Lehrers. Hab mich da nicht deutlich ausgedrückt.

    Du nennst ein Beispiel: Denkst Du, dass diese Art der Verändeurng auch in der Meditation gibt?

    Liebe Grüße
    nous

    in reply to: Transzendentale Meditation selber lernen? #2316
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    Hallo,

    wenn wir die Dinge, die Du, Chiara, ansprichst, nicht wissen können – dann hat sich doch die Suche nach Lehrern, nach Autoritäten in diesen Dingen erledigt: Sie verliert jeden Sinn.

    Wenn dem so ist, liegt es allein an uns, herauszufinden, was Meditation ist. Das kann man sicher gemeinsam tun, im Dialog. Die Autorität ist aber dann die Sache und keiner der Beteiligten.

    So sind Fehler und daraus resultierende Erfahrungen gerade nicht zu meiden, sondern als wertvoller Indikator, als Hinweis zu verstehen. Seit es uns Menschen gibt, suchen wir Lehrer, die uns die Wahrheit mitteilen, uns vor Fehlern bewahren. Wohin hat uns das geführt? Hunderte, wenn nicht tausende von Meditationssystemen mit weit mehr entsprechenden Lehrern und unzählige unsichere und unzufriedene Menschen. Diesen Zustand können wir als Chance sehen. Aber wir sollten ihn nicht noch weiter verstärken.

    Meditation ist kein Sport, der Geist kein Muskel. Es gibt hier keine zig unterschiedlichen Sportarten mit unterschiedlichen Experten, die einem sagen, wie man besser wird. Das führt nur zu Konflikt im Sinne von “mein System ist besser als deins, mein Lehrer auch, meine Meditation ist echter als deine”, usw.

    Um eine kurze Antwort auf die Ausgangsfrage zu finden: Anstatt den Versuch zu unternehmen, “transzendentale” Meditation selbst zu erlenen, also einem vermeintlichen Weg (anderer) zu folgen, können wir doch gemeinsam auf Entdeckungsreise und der Frage nachgehen, was Meditation ist. Und je nach dem, was entdeckt wird, beantwortet sich dann auch die Ausgangsfrage gleichsam von selbst.

    Liebe Grüße
    nous

    • This reply was modified 7 years, 10 months ago by .
    in reply to: Transzendentale Meditation selber lernen? #2310
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    Hallo,

    ich finde die Idee, man könne Meditation durch oder von einem anderen erlernen, sehr spannend, vor allem verführerisch.

    Dabei stellen sich einige Fragen: Wenn ich selbst nicht weiß, was Meditation ist, wie “man sie richtig macht” – woher will ich dann wissen, ob ein Lehrer oder Guru tatsächlich etwas zu lehren hat, das richtig ist? Wie kann ich wissen, ob die Antworten, die auf meine Fragen gegeben werden, richtig sind? Es scheint, als würden seit sehr langer Zeit Menschen von anderen Menschen Meditation lernen – was ist dabei heraus gekommen? Ist Meditation mit Sport vergleichbar, also ist der Geist mit Musklen vergleichbar, die man trainieren kann und muss, damit sie ihre Leistung erbringen? Ist Meditation (lernen) also an Zeit gebunden?
    Kann es in diesen Dingen Autoritäten geben? Was macht einen Menschen zu einer solchen Autorität?

    Liebe Grüße
    nous

    • This reply was modified 7 years, 10 months ago by .
    in reply to: Ist das Meditation? #2281
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    Hallo meeresrauschen,

    ich weiß nicht, was Meditation ist. Spannend die Frage, ob man bewusst meditieren kann, oder ob es nicht so ist, dass wer weiß, dass er meditiert, eben gerade dies nicht tut. Auch ist es fraglich, ob man meditieren üben kann. Der Geist ist ja kein Muskel….
    Der Alpha-Wellen-Bereich z.B. ist ein neuronaler Zustand, der durch das, was viele meditieren nennen, hervorgerufen wird. Das kann man als Indiz sehen.

    Ich finde zudem sehr spannend, dass Du sagst, dass die Außenwahrnehmung sich gleichsam abschaltet. Wie ist das? Ein von den Sinnen abgekoppeltes Empfinden? Wo ist dabei deine Aufmerksamkeit? Was steuert sie?
    Würde mich freuen, wenn Du Lust und Zeit findest, dazu etwas zu schreiben.

    Liebe Grüße
    nous

    in reply to: achtsames Atmen #2271
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    Liebe Judith,

    “zu erkennen, welche Gedanken noch kommen”. Warum kommt ein Gedanke an die Oberfläche? Sind auch Gedanken beobachtbar, bevor sie an die Oberfläche kommen? Vor allem die zweite Frage interessiert mich sehr. Ich habe darauf keine Antwort.

    Vielleicht war “Kampf” ein zu starker Ausdruck, auch wenn der “Versuch, dem zu entgehen”, zumindest etwas von Konflikt hat. Ist nicht im Versuchen auch immer schon eine Wertung enthalten?

    Liebe Grüße
    nous

    in reply to: achtsames Atmen #2269
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    Lieber jogi1306,

    vielleicht kann man beides unterscheiden: Ich kann gut nachvollziehen, dass bewusstes Atmen einem dabei hilft, zeitweise gerade negative Gedanken nicht so mächtig werden zu lassen. Negativität entsteht ja nicht durch einen einzelnen Gedanken, sondern durch einen Gedanken, der einen weiteren hervorruft, usw. Diese Gedanken rufen dann ihrerseits Gefühle hervor. Da hilft bewusstes Atmen (oder auch Hören), um aus diesem “außer sich sein” heraus wieder zentrierter zu werden. Wenn Du magst, beobachte einmal, was geschieht, wenn Du vor allem das Ausatmen ganz bewusst wahrhimmst.

    Ich wollte in dem Beitrag oben den Nutzen dieser Praxis nicht infrage stellen, sondern nur darauf hinweisen, dass es fraglich ist, ob diese Methode dazu geeignet ist, dauerhaft mit der Affenbande klar zu kommen. Da habe ich Zweifel. Wenn man dauerhaft seinen Atem beobachtet (vorausgesetzt, das gelingt, was ebenfalls fraglich ist) wird er zu einer Art Ablenkung von dem, was alles (um einen herum) ist. Das ist mit dem Gebrauch eines Mantras vergleichbar. Man fokussiert den Geist auf einen Gegenstand, damit das Gedankenkarussel nicht Fahrt aufnimmt. Man füllt den Geist mit etwas. Aber man blendet eben alles andere aus. Ist das Meditation?
    Wenn Gedanken sozusagen das Problem sind: Warum dann den Atem beobachten oder Geräusche und nicht die Gedanken?

    Liebe Grüße
    nous

    • This reply was modified 7 years, 11 months ago by .
    in reply to: achtsames Atmen #2261
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    Lieber jogi1306,

    das mit der Affenbande kenne ich sehr gut.

    Wenn man versucht, sich auf den Atem zu konzentrieren, setzt ein Gelingen voraus, dass man die Gedanken, die Affenbande, kontrollieren kann. Gleiches gilt für das Hören als Ablenkung. Ist das aber möglich?

    Meditation und Konzentration gleichzusetzen ist schwierig. Ein kleines Kind konzentriert sich nicht. Es ist voll bei der Sache. Vielleicht ist das Meditation. Konzentration dagegen erlebe ich als Kampf, als Hin und Her. Dann verurteilt man sich dafür, dass es nicht klappt, beginnt erneut, sich zu konzentrieren. Das klappt ein paar Atemzüge lang, und dann tanzen die Affen wieder und das Ganz beginnt von vorn. Gleichwohl zeigt die Erfahrung, dass diese Methode durch die Übung (Konzentration auf Atem, Geräusche, usw.) die Konzentrationsfähigkeit grundsätzlich erhöhen kann.

    LG
    nous

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