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13. Februar 2016 at 10:56 #2194JoachimParticipant
Hallo zusammen,
Ich habe seit längerem Probleme mich zu konzentrieren, in der Meditation und im Alltag sowieso.
Ständig springt mir eine Affenbande durch den Kopf und ich kann sie kaum bändigen, meine Gedanken
(und Ängste)sind überall und nirgends.
Ich habe vor 2 Tagen begonnen nicht nur in der Meditation auf meinen Atem zu achten sondern immer. Heisst egal was ich tue oder wo ich bin immer auf meinen Atem zu achten und immer wieder dahin auch zurückzukehren.
Macht das auf Dauer Sinn oder praktiziert das auch noch jemand anders hier in diesem Forum??
Gibt es da irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte??Vielen Dank
jogi 1306
22. Februar 2016 at 8:42 #2198JoachimParticipantHallo,
schade das hier niemand einen Tipp zu meinem Thema hat, ich hab das auch nicht
aus lauter Langeweile geschrieben, sondern weil das ein Problem ist…
Vielleicht kann mir der Oliver weiterhelfen oder einen vielleicht eigene
Erfahrungen mitteilen…Danke
23. Februar 2016 at 16:36 #2199OliverKeymasterHallo Jogi,
bitte entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, ich habe derzeit nur sehr unregelmäßig Zugang zu Internet.
Die Achtsamkeit auf den Atem ist eine sehr gute Idee, so in etwa praktizieren das ja auch Zen-Mönche.Achtsamkeit nicht nur während eines Meditationsrituals, sondern immer – das ist doch wunderbar! Ich probiere das phasenweise auch immer wieder und erziele damit auch sehr positive Effekte, werde sehr viel ausgeglichener. Wie sind deine Erfahrungen bis jetzt damit? Kannst du deine Affenbande damit bändigen?
25. Februar 2016 at 14:26 #2217JoachimParticipantHallo Oliver,
erstmal Danke für Deine Mail. Mein Problem ist das ich die Konzentration auf das Atmen immer wieder verliere, was sicher bis zu einem gewissen Punkt normal ist. Aber wenn ich dran denke ist es schon sehr hilfreich meine Affenbande zu zähmen, halt immer nur bis wieder die Konzentration nachlässt.
Ich versuche auch zwischendurch immer wieder mich zu spüren oder auf mein Gehör zu achten. Aufgrund meiner angeschlagenen Psyche ist das schwierig, ich muss mich immer wieder neu konzentrieren dann sind diese Massnahmen
recht hilfreich.10. April 2016 at 20:24 #2261nousParticipantLieber jogi1306,
das mit der Affenbande kenne ich sehr gut.
Wenn man versucht, sich auf den Atem zu konzentrieren, setzt ein Gelingen voraus, dass man die Gedanken, die Affenbande, kontrollieren kann. Gleiches gilt für das Hören als Ablenkung. Ist das aber möglich?
Meditation und Konzentration gleichzusetzen ist schwierig. Ein kleines Kind konzentriert sich nicht. Es ist voll bei der Sache. Vielleicht ist das Meditation. Konzentration dagegen erlebe ich als Kampf, als Hin und Her. Dann verurteilt man sich dafür, dass es nicht klappt, beginnt erneut, sich zu konzentrieren. Das klappt ein paar Atemzüge lang, und dann tanzen die Affen wieder und das Ganz beginnt von vorn. Gleichwohl zeigt die Erfahrung, dass diese Methode durch die Übung (Konzentration auf Atem, Geräusche, usw.) die Konzentrationsfähigkeit grundsätzlich erhöhen kann.
LG
nous12. April 2016 at 9:39 #2262OliverKeymasterLieber Nous,
dein Bild mit dem Kind, das sich nicht konzentrieren muss, weil es schon von sich aus bei der Sache ist, finde ich sehr gelungen! Genau diesen Zustand sollte man anstreben und vielleicht kann man sich ja etwas bei seinem eigenen Kind abschauen 😉
13. April 2016 at 13:03 #2264jesteressParticipantLieber Jogi, lieber Nous,
ich finde diese Diskussion total spannend. Ich erlebe das ja auch oft, dass mich meine Gedanken einfach wegtragen und finde es schwierig das nicht zu bewerten. Andererseits habe ich auch gelernt, dass wenn man sich so ein paar Minuten auf den Atem konzentriert hat, es gut sein kann, sich diese vielen Gedanken, die da vorbeirasen anzuschauen. Das heißt, man versucht sich nicht mitziehen zu lassen, sondern nur zu erkennen, was es für Gedanken sind und welche noch kommen. Wenn der “Sog” zu stark wird, geht man wieder zum Atmen zurück. So kann man versuchen, dem zu entgehen, was Du Nous als Kampf und hin und her beschrieben hast. Manchmal ist es auch gut, einfach zu meditieren und festzustellen, dass es heute schwierig ist. Ohne das man sich selbst dafür bewertet und denkt, man macht es falsch. Es ist einfach so.
Liebe Grüße
Judith13. April 2016 at 15:38 #2268JoachimParticipantHallo Nous, Oliver, Judith,
Es tut immer wieder gut zu sehen das man mit seinen Problemen nicht alleine dasteht,
bzw. der einzige ist 🙂
Für mich ist es wirklich ein Kampf, mich auf Atem, Körper, oder mein Gehör zu konzentrieren. Aber das ist
für mich alternativlos. Entweder ich konzentriere mich, bzw. bin achtsam, oder ich werde von meist negativen, auch oftmals angsterfüllten Gedanken mitgerissen…Als ich die Meditation noch nicht kannte, war ich quasi
24std. am Tag “ausser mir”, im engsten Sinn des Wortes.
So kann ich wenigstens ab und zu, wenn ich dran denke bei mir sein, Bodenhaftung haben.
Das ist in emotionalen Momenten (davon gibts ständig welche, leider) hilfreich, um diesen Gedanken etwas die
“Schärfe” zu nehmen.LG Jogi
13. April 2016 at 22:30 #2269nousParticipantLieber jogi1306,
vielleicht kann man beides unterscheiden: Ich kann gut nachvollziehen, dass bewusstes Atmen einem dabei hilft, zeitweise gerade negative Gedanken nicht so mächtig werden zu lassen. Negativität entsteht ja nicht durch einen einzelnen Gedanken, sondern durch einen Gedanken, der einen weiteren hervorruft, usw. Diese Gedanken rufen dann ihrerseits Gefühle hervor. Da hilft bewusstes Atmen (oder auch Hören), um aus diesem “außer sich sein” heraus wieder zentrierter zu werden. Wenn Du magst, beobachte einmal, was geschieht, wenn Du vor allem das Ausatmen ganz bewusst wahrhimmst.
Ich wollte in dem Beitrag oben den Nutzen dieser Praxis nicht infrage stellen, sondern nur darauf hinweisen, dass es fraglich ist, ob diese Methode dazu geeignet ist, dauerhaft mit der Affenbande klar zu kommen. Da habe ich Zweifel. Wenn man dauerhaft seinen Atem beobachtet (vorausgesetzt, das gelingt, was ebenfalls fraglich ist) wird er zu einer Art Ablenkung von dem, was alles (um einen herum) ist. Das ist mit dem Gebrauch eines Mantras vergleichbar. Man fokussiert den Geist auf einen Gegenstand, damit das Gedankenkarussel nicht Fahrt aufnimmt. Man füllt den Geist mit etwas. Aber man blendet eben alles andere aus. Ist das Meditation?
Wenn Gedanken sozusagen das Problem sind: Warum dann den Atem beobachten oder Geräusche und nicht die Gedanken?Liebe Grüße
nous13. April 2016 at 22:42 #2271nousParticipantLiebe Judith,
“zu erkennen, welche Gedanken noch kommen”. Warum kommt ein Gedanke an die Oberfläche? Sind auch Gedanken beobachtbar, bevor sie an die Oberfläche kommen? Vor allem die zweite Frage interessiert mich sehr. Ich habe darauf keine Antwort.
Vielleicht war “Kampf” ein zu starker Ausdruck, auch wenn der “Versuch, dem zu entgehen”, zumindest etwas von Konflikt hat. Ist nicht im Versuchen auch immer schon eine Wertung enthalten?
Liebe Grüße
nous -
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