StartDein MeditationsforumMeditation – AllgemeinTranszendentale Meditation selber lernen?

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  • #2350
    nous
    Participant

    Hallo leor,

    ja, ich habe einen Tipp: Meditiere!

    Lasse dich nicht “ködern” von solchen Aussagen:
    “Wenn Du zum Selbst gefunden hast, werden Träume war.” & “Im Vergleich haben Sie bei uns einen PREISVORTEIL von 50%. Wenn Sie irgendwo ein preiswerteres Angebot finden, sprechen Sie mit uns”. (Link gelöscht – wir wollen solchen Anbietern ja hier nicht noch eine Plattform bieten…)

    Erleuchtung, Wohlbefinden, etc. kann man nicht kaufen. Auch nicht für die Hälfte.

    Liebe Grüße
    nous

    • This reply was modified 7 years, 6 months ago by .
    • This reply was modified 7 years, 6 months ago by .
    #2351

    Ja der Spruch mit dem preiswerteren Angebot ist wirklich unpassend. Dennoch halte ich eine persönliche Einführung in TM und eine anschliessende Begleitung für sehr vorteilhaft, was das Durchhalten anbelangt. Die Euphorie in den ersten Tagen nach der Einführung macht bald einmal einem Alltagsgefühl Platz und viele hören dann wieder auf zu meditieren. Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist aber ein Durchhalten notwendig, egal ob in der TM oder irgendeiner anderen Form der geistigen Entwicklung wie etwa Achtsamkeitsmeditation, Reiki, autogenem Training und vielem mehr. Meiner Meinung nach führen Dich all diese Systeme in eine gute Richtung, TM ist dabei gar nicht so herausstehend dass man unbedingt diese Meditation erlernen muss, obwohl die Werbeslogans der TM Organisation das einen glauben machen wollen. Aber wenn’s denn unbedingt TM sein muss, ist das sicher auch keine schlechte Wahl. Beim Durchhalten kann da eine persönliche Begleitung durchaus helfen.

    • This reply was modified 7 years, 11 months ago by .
    • This reply was modified 7 years, 11 months ago by .
    #2354
    nous
    Participant

    Hallo Pierre,

    inwiefern ist der Werbespruch unpassend? Er verweist doch sehr direkt auf das, worum es dort geht. Sind Menschen, die Meditation auf diese Art anbieten, als Begleiter geeignet?

    Wenn Meditation etwas Gutes ist, muss man sie nicht “durchhalten”. Wenn man erkennt, dass sie etwas Gutes ist und man “hält nicht durch”, hat dies (tiefer liegende) Gründe, denen man nicht dadurch beikommt, dass man einen Begleiter (der dadurch auch zu einer Kontrollinstanz wird) konsultiert.
    Eine zeitlang mag das “gut gehen”. Dann brauchen wir etwas neues, eine neue externe Motivation, eine neue Methode, neue Lehrer, usw.
    Es scheint, als sei dies keine “gute Richtung”, sondern eher eine Art Kreislauf.

    Vielleicht ist es nicht gut, eine Vorstellung von dem zu haben, was man erlernen will, in diesem Fall hier eine bestimmte Meditationsmethode, bei der bestimmte Ergebnisse versprochen werden, da man (im besten Fall) genau das erfahren wird. Man kann diese Art der Meditationsmethoden als eine Art sich selbst erfüllende Prophezeiung verstehen, als eine Art der Autosuggestion. Und ich frage mich, ob dies nicht genau der Zustand ist, der nicht Meditation, sondern vielmehr Illusion ist.

    Liebe Grüße
    nous

    • This reply was modified 7 years, 11 months ago by .
    #2356

    Hallo Nous,

    Wenn ich von Durchhalten in der Anfangsphase spreche, dann deshalb, weil auch eine Meditation gelernt sein muss und nicht jeder macht spontan dabei alles richtig. Daraus können sich Probleme wie Kopfschmerzen oder anderes Unwohlsein ergeben. Und dann mag man nicht mehr. Ein Meditationslehrer erkennt die Probleme und kann korrgieren und nachbessern. Deshalb halte ich das Erlernen bei einem Med. Lehrer für sinnvoll.

    Der Werbespruch ist deshalb unpassend, weil er meiner Meinung ein falsches Bild zeichnet. Die Marketing Sprüche in Verbindung mit spirituellen Lehren gefallen mir einfach nicht. Nicht der einzelne TM Lehrer macht das grosse Geld, der Löwenanteil geht an die internationale TM Organisation, dort herrscht die grosse Geldgier. Die TM Lehrer leben eher in bescheidenen Verhältnissen und sind aus meiner Sicht in der Mehrheit aufrichtige Leute, die es mit ihren Aussagen ernst meinen. Dass sie TM als die top Meditation schlechthin verkaufen, hat seinen Ursprung bei Maharishi Mahesh Yogi. Man darf wahrscheinlich die intensive Schulung, die TM Lehrer durchmachen, als eine Gehirnwäsche bezeichnen. Danach gilt nur noch TM als alleinseeligmachende Lösung.

    Alles andere wird runtergemacht.

    Was die Ergebnisse anbelangt, kann man aus meiner Sicht vor allem eine angenehme Entspannung erwarten, die tritt aber auch ein bei autog. Training oder anderen Methoden. Alle anderen Versprechungen mögen im Einzelfall eintreten, die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering.

    Im Uebrigen halte ich es auch für viele andere Methoden für sinnvoll, sich ordentlich ausbilden zu lassen, weil die Anweisungen die man im Internet findet häufig nur Anfangsschritte sind.

    lg Pierre

    #2357

    Uebrigens möchte ich Oliver danken für die Bereitstellung dieses Forums auf dem mehrheitlich sehr sachlich und offen diskutiert wird.

    #2360
    nous
    Participant

    Hallo Pierre,

    dem Dank an Oliver schließe ich mich an. Und auch einigem, was Du sonst gesagt hast.

    Es scheint, als verstehst Du unter Meditation dasselbe wie unter Entspannung(stechniken). Dazu gehört dann zB auch das Sitzen eines Großvaters im Garten, Musikhören, Mantren aufsagen, TM, Stricken etc. Ist das alles Meditation?

    Wenn sie es wäre: Selbst dann ist es fraglich, ob diese konkreten Methoden dazu dienen, entspannt zu sein. Denn man will etwas erreichen. Es gibt also den Jetztzustand und einen Zustand, den man erreichen möchte. Das erzeugt Konflikt, oder ein schlechtes Gewissen, weil man mal wieder nicht “meditiert” hat. In beidem kann ich keine dauerhafte Entspannung erkennen. Warum wollen wir diese Art der Meditation? Weil wir unzufrieden sind mit dem, was ist. Anstatt sich dem aber zu stellen, suchen wir nach Techniken, um zu fliehen und nehmen dankbar jede “Hilfe” an.
    Manche Menschen denken, sie müssten zB auf eine bestimmte Art sitzen, wenn sie meditieren. Das haben sie irgendwo gehört oder gelesen und glauben es. Dann sitzen sie da und vielleicht sitzen sie falsch und bekommen Kopfschmerzen. Anstatt aber der Sache auf den Grund zu gehen, sagt ihnen dann ein Lehrer, wie sie sitzen, atmen, denken sollen. Dadurch gehen die Kopfschmerzen vielleicht weg und man kann sich ein bisschen entspannen. Aber die Unzufriedenheit bleibt, sucht sich neue Wege.

    Ich kenne die TM Organisation nicht. Nach allem, was ich mitbekomme, ist sie so, wie viele andere Organisationen auch sind, sein müssen. Wenn man sagt, “ich mache TM”, steckt dahinter automatisch die Vorstellung, TM sei besser. Andere denken dasselbe von ihrer Tradition. Es entsteht Konflikt. Es ist das Spiel der Religionen, das hier unter einem spirituellen Deckmantel gespielt wird.

    Das ist alles nicht als Angriff auf Menschen zu verstehen, die diese Techniken machen, sondern rein als Angebot, einmal über diese Dinge nachzudenken, sich selbst auf den Grund zu gehen und zu schauen, warum genau wir meinen, TM, Lehrer, Autoritäten, Techniken, etc. nötig zu haben.
    Warum brauchen zB gerade wir heute so viel Entspannung? Weil wir eine Gesellschaft aufgebaut haben, die ständig Spannung und Konflikt erzeugt. Anstatt das zu erkennen, suchen wir nach Mitteln, gerade den Zustand ersträglich zu machen, der dafür verantwortlich ist, dass wir unzufrieden, gestresst, usw. sind. Je “fitter” wir in diesem Sinn werden, desto mehr werden wir, sind wir der Sache nicht auf den Grund gegangen, unsere Gesellschaft so verändern, dass sie noch mehr Konflikt erzeugt. Ein weiterer Kreislauf, oder, wenn man es negativ benennen will; eine Abwärtsspirale. Darauf möche ich hinweisen, mehr nicht.

    Liebe Grüße
    nous

    #2361
    Oliver
    Keymaster

    Lieber Pierre,
    danke – freut mich, wenn es seinen angedachten Zweck erfüllt!
    Leider habe ich derzeit nicht so viel Zeit aktiv mitzudiskutieren, aber das wird sich sicherlich auch wieder ändern. Euch allen ein schönes, sonniges Wochenende ohne nasswindige Wetterkapriolen, wo auch immer ihr seid!

    #2362

    Na ja, dass ich die Meditation heute als Entspannungsmethode anschaue, war ja nicht immer so. Ursprünglich wollte meine Generation TM praktizieren und die TM Organisation unterstützen, um Weltfrieden zu schaffen, höhere Bewusstseinzustände zu entwickeln, Erleuchtung zu erlangen, perfekte Gesundheit, langes Leben, und vieles vieles mehr. Als dann die ersten dahinstarben kam der Zweifel am langen leben und der perfekten Gesundheit, als sich die Erleuchtung nach vielen Jahren nicht einstellen wollte, noch nicht einmal im Ansatz, verstärkten sich Zweifel und dann gab es immer mehr Einblicke in die Interna der internationalen Organisation. Und wo ist übrigens der Weltfrieden geblieben? Es hat eine Zeit gedauert, sich einzugestehen, dass man sich auf dem Holzweg befindet.

    Was übrig geblieben ist, ist die Erinnerung an teilweise tiefe innere Ruhe und Entspannung. Der Rest ist Fiktion. Deshalb meine heutige Einstellung zur TM als reine Entspannungstechnik.

    Ja, ich stimme Dir zu, dass sich unsere Gesellschaft mit der ewig zunehmenden Hektik auf dem Holzweg befindet. Die kann ich aber nur schwerlich wirksam beeinflussen. Was ich aber beeinflussen kann ist meine persönliche Haltung dazu und dies auch mit Hilfe von Entspannungsmethoden, die es mir erlauben, die Dinge aus grösserer Distanz anzuschauen. TM selbst praktiziere ich nicht mehr, schon aus Prinzip.

    • This reply was modified 7 years, 11 months ago by .
    #2365
    nous
    Participant

    Lieber Pierre,

    interessant, was Du sagst, es betrifft nicht nur dich und verweist auch auf das, was ich zu sagen versuche. Die Frage nach dem Weltfrieden ist drängender denn je. Verknüpft man diese mit Meditation, kann sie entweder dazu beitragen, dass wir uns nicht selbst vernichten (auch in anderen Bereichen), oder, wenn man sie verknüpft mit unterschiedlichen Traditionen, wird sie nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems im Sinne der Schaffung von Konflikt. Anstatt ein Bewusstsein der Einheit zu schaffen, trennen wir uns noch mehr voneinander.
    Es ist naiv zu denken, man könne sich hinsetzen, individuell Erleuchtung und Frieden finden, während alles um uns herum im Chaos versinkt. Genau das geschieht gerade.

    Können wir, wo wir doch Teil der Gesellschaft sind, diese aus der Distanz betrachten? Machen wir uns da nicht etwas vor?
    Die Frage ist, was wir mit so etwas Wundervollem wie Meditation machen: Soll sie eine Art Narkotikum sein, um den aktuellen Zustand irgendwie auszuhalten, Distanz zu ihm zu bekommen, oder ist sie etwas vollkommen anderes?

    Liebe Grüße
    nous

    #2367

    Irgendwie mag ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass es eine Möglichkeit gibt, den menschlichen Geist in Richtung höherer Bewusstseinzustände weiterzuentwickeln. Ich lehne inzwischen aber jede Belehrung ab von Menschen, die ausser Behauptungen nichts vorzuweisen haben. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig als diesen Weg selbst zu finden. Ist wahrscheinlich auch gut so.

    lg
    Pierre

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