Menschen, die ihrem Leben eine neue Richtung geben möchten, ziehen nicht selten ein „Leben in innerer, spritueller Einkehr“ in Betracht. Sowohl im Buddhismus als auch in monotheistischen Religionen wie dem Christentum obliegt das Mönchsdasein festen Ritualen und klösterlichen Regeln.

Allein die Motivation entspannt zu leben, sich zurückzuziehen oder eine Flucht vor Problemen sind nicht die idealen Voraussetzungen um einem buddhistischen Mönchsleben zu frönen. Vielmehr ist es ein Weg in die Verantwortlichkeit- sich selbst gegenüber und dem Wohlergehen aller Lebewesen.

 

„Ich nehme meine Zuflucht zu Buddha!“

Bevor man sich für ein buddhistisches Mönchsleben entscheidet, sollte ein tiefes Verständnis für die Lehren Buddhas gegeben sein. Denn letztendlich entspricht diese Entscheidung einer lebenslangen Zusage.

Vor etwa 2500 Jahren ist der Buddhismus als Gegenbewegung zum selbstherrlichen Hinduismus entstanden. Wer war eigentlich Buddha, den wohl ein jeder von uns, zumindest von Abbildungen her, in sitzender Meditationshaltung kennt?
Neuen Forschungsergebnissen folgend, war Buddha der Sohn des Präsidenten von Sakya, einem Kleinstaat im südlichen Nepal. Unter dem Namen Siddharta Gautama lebte er von 543-480 vor unserer Zeitrechnung. Die Überlieferung besagt, dass Gautama bei Erkundungsfahrten durch sein Land vom Elend der Gebrechlichen und Kranken so erschüttert war, dass er zum Mitleidenden wurde. Fortan entsagte er weltlichen Gütern. Mittels Askese und Yogameditation war er auf seiner sechsjährigen Wanderschaft stets auf der Suche nach Weisheit und Erkenntnis. Am 49. Tag wurde ihm unter einem Bodhibaum die Erleuchtung zuteil. Aus Budh und Bodhi entstand der Religionsstiftername Buddha.

Budh ist ein Sanskritwort und bedeutet der Erleuchtete oder Erwachte. Diese Erleuchtung führte ihn zu den vier Wahrheiten und zum achtfachen Pfad zur Überwindung des Leidens. Mit dem „Rad der Lehre“ setzte er das Symbol des Buddhismus in Gang und gründete den Orden der buddhistischen Mönche.

 

Voraussetzungen zur Aufnahme in den buddhistischen Mönchsstand

Um einen klösterlichen Lebensweg einzuschlagen, sind Grundkenntnisse über die Religionsgemeinschaft unerlässlich. Buddhistische Mönche genießen zeither hohe Privilegien seitens ihrer sozialen Stellung. Stets wurden und werden sie verehrt, was vor allem der idealisierten Darstellung des Mönchsweges, als dem besten Schritt zur Befreiung geschuldet ist. So sahen es viele Familien als ihre Pflicht an, mindestens einen Sohn in das Kloster zu schicken. Hart und entbehrungsreich war das Leben in den Klöstern und bot wenig Abwechslung. Neben angetragenen rituellen Begehungen und zahlreichen Aufgaben im Kloster üben sich die Mönche in regelmäßigen Examen, verpflichten sich zur Befolgung von 36 Geboten sowie 253 Regeln und geben ein lebenslanges Gelübde ab, was zur Ordination als Vollmönch (Bhikshu) entscheidend ist.

Wenn Du Dich für den buddhistischen Lebensweg entscheidet, solltest Du in jedem Fall Vor-und Nachteile abwägen. Die Entscheidung fällt um so leichter, wenn Du bereits viele Jahre nach den Lehren Buddhas und mit den buddhistischen Praktiken lebst.
Zu empfehlen ist der Besuch eines buddhistischen Zentrums, wo Dich die Lehrer mittels Training auf das Mönchsleben vorbereiten.
Über die meditative Versenkung mit dem Ziel der erlösenden Erkenntnis erfährst Du die vier Wahrheiten und durchdringst sie. Das wiederum erreichst Du nur durch Loslösung von der materiellen Welt. Mit Eifer und Hingabe erringst Du den Zustand unbeschreiblicher Freiheit. Deine Lebensweise dient der Reinheit von Worten, Gedanken und Taten.

Maßgebliche Voraussetzungen:

  • Du kennst die philosophischen Gedanken und grundlegende Regeln
  • Du bist volljährig und besitzt einen gesunden Grad an menschlicher Reife
  • Du bist dir bewusst, ein Gelübde auf Lebenszeit abzulegen
  • Du verwirklichst die buddhistische Lehre und gibst sie authentisch weiter.

Darüber hinaus kannst Du Dich als Ordinierter für das Klosterleben entscheiden oder Du folgst dem Tagesablauf eines buddhistischen Zentrums.
Nach gemeinsamen Praxissitzungen in den Morgenstunden erfolgt das gemeinsame Frühstück. Dem schließt sich eine weitere Sitzung an. Jeder buddhistische Mönch geht außerhalb der praktischen Sitzungen einer Beschäftigung nach und erfüllt bestimmte Aufgaben. Ein bis zwei Stunden des Tages stehen individuell zur Verfügung. Je nach Wochentag kann sich der Tagesablauf verändern.

Der Ordenseintritt in den Buddhismus wird immer als der Versuch eines Weges verstanden. So lassen sich die jungen Männer in Thailand einige Jahre im Kloster zum Mönch ausbilden. Nach dem Verlassen des Klosters führen sie ein normales Leben unter Berücksichtigung der buddhistischen Lehre.

 

Hier noch ein interessantes Video. Florian Palzinsky war buddhistischer Mönch für einige Jahre, kehrte aber wieder in sein “weltliches” Leben zurück:

 

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