Auch dieser Moment wird vergehen - genau wie die weniger glücklichen Momente.
Auch dieser Moment wird vergehen – genau wie die weniger glücklichen Momente.

 

Du bist aus dem kalten Deutschland für eine Woche geflohen und sitzt mit deinem Partner in inniger Zweisamkeit am Strand, ihr genießt einen ausgezeichneten Drink und bewundert den Sonnenuntergang.
Kurz gesagt: Harmonischer, entspannender und schöner könnte dieser Moment nicht sein.

“Könnte ich jetzt die Zeit anhalten, ich würde es tun!” Denkst du.

Doch wärst du glücklich, Tag ein, Tag aus in einer Dauerschleife der ewigen Idylle zu leben?

Nach einigen Tagen würdest du dich wahrscheinlich wieder zu deinem alten Leben zurückwünschen, mit seinen Aufs und Abs, mit seinen Herausforderungen, mit seinen Schwierigkeiten.

Leben besteht aus Höhen und Tiefen – auf eine glückliche Phase deines Lebens wird in der Regel wieder eine weniger glückliche Zeit folgen.
Auf eine weniger glückliche Zeit folgt wieder eine glückliche Phase und so weiter…

Doch die Bewertungen “glücklich”, “unglücklich”, “schön” und “nicht schön” resultieren immer aus Bewertungen und Vergleichen mit Gegebenheiten aus der Vergangenheit.

Wenn du also sagst “Das ist schön”, grenzt du gleichzeitig diesen “schönen” Moment von den weniger schönen Momenten in deinem Leben ab – du bist folglich nicht im Hier und Jetzt, um diesen Moment zu genießen.

Wenn du sagst “Ich möchte am liebsten die Zeit anhalten”, dann verkennst du die Tatsache, dass Leben Wandel bedeutet und alles Schöne vergänglich ist: Der Sonnenuntergang, der Mensch an deiner Seite und letztlich auch du.

Wer die Zeit anhalten möchte, negiert somit dieses Grundprinzip des Lebens.

Er will eigentlich gar nicht leben!

Erfreu dich an den Dingen im Hier und Jetzt, und akzeptiere die Existenz von Glück, aber auch von Unglück in deinem Leben. Akzeptiere alles, was ist.

Tanke in Zeiten des Glücks Energie für die schwierigeren Zeiten, die auch wieder kommen werden, indem du ganz präsent bist.

Bleib einfach am Strand sitzen, nimm deinen Partner in den Arm, beobachtet die Sonne langsam am Horizont verschwinden, trink den letzten Schluck deines Getränks bewusst und mit Genuss.
Damit hast du das Beste aus diesem Moment herausgeholt, als du mit einem geliebten Mensch an einem schönen Ort warst und mit allen Sinnen genossen hast.

3 Kommentare

  1. Vielen Dank für die sehr gelungene Aussformulierung dieser Frage / dieses Gedankens! Den Moment – das Hier und Jetzt – festhalten zu wollen, ist wie Wasser in der Hand behalten zu wollen …. oder ein Selfie zu machen ….
    Wolfgang
    http://www.zen-suedpfalz.de

  2. ioulianos Zakir

    Selamat Oliver,

    diese HP ist wirklich toll. Vor allem Indonesien gefällt mir. Ich konnte alle Fragen zu “Ich-Will-Meditieren” mit ja beantworten.

    Ich trage große Sehnsucht in mir in aller Ruhe zu sein, meditieren u. in Bescheidenheit zu leben. Ich kenne die Kultur der Indonesier familiär bedingt.

    Ich bin auf der Suche nach einem Kloster, wo Meditation sowie Kampfsport angeboten wird.
    Am Besten ohne Kost.

    Kannste mir da weiterhelfen?
    Über jede Info bin ich dankbar! 🙂

    Viel Grüße
    Ioulianos

    • Hallo Ioulianos,

      Indonesien ist für längere Retreats sicher eine gute Wahl. Allerdings ist mir die Kombination aus Meditation plus Kampfsport dort wie aus den meisten Ländern nicht bekannt. Es gibt ja Klöster, in denen du relativ groé Gestaltungsfreiheiten hast, was den Tagesablauf anbelangt – du könntest dir ja in der Nähe eines Klosters eine Kampfsportschule suchen. Allerdings ist das ja recht viel Ablenkung, somit nicht wirklich das, was ein Retreat erreichen soll. Vielelicht ist den anderen Lesern ja etwas mit dieser Kombination bekannt?