Gestern hatte ich ein interessantes Erlebnis mit eine Freundin, die ich noch nicht so lange kenne. Wir verabredeten uns abends zum Essen und etwa eine Stunde vor unserem Treffen schickte sie mir eine Nachricht: Lass uns bitte eine halbe Stunde später treffen, hat im Büro länger gedauert, ich muss erst noch meine Limonade trinken gehen.

Du kannst dir vorstellen, wie ich erstmal geguckt habe. Eine halbe Stunde für eine Limonade und diese Limonade scheint für meine Anfang 30-Jährige Freundin offensichtlich eine wichtige Sache zu sein! Interessant.

Wir trafen uns also erst etwas später und ich versuchte nicht gleich auf das Gesprächsthema zu kommen, was es mit der Limonade auf sich hat. Meine Freundin war ei bisschen überrascht, dass ich mich für ihre Limo interessierte und erklärte es mir dann wie folgt:

“In meinem Büro ist die Arbeitsatmosphäre meist angespannt, es gibt viel Druck und oft habe ich all die Themen, die ich nicht klären konnte, abends mit nach Hause genommen. Dann sass ich zu Hause meinem Partner gegenüber oder traf Freunde, und jeder konnte spüren, dass ich im Kopf weiterhin im Büro war. Ich war abgelenkt und müde. Die Zeit mit Freunden fühlte sich meist noch ermüdender an. Die Wunschvorstellung, dass Aktivitäten nach der Arbeit meine Batterie wieder auflädt, verkehrte sich ins Gegenteil. Meistens sagte ich Verabredungen kurzfristig ab.

Ich dachte dann darüber nach, wie ich meinem Kopf abends von den Arbeitsthemen befreien konnte. Ich suchte nach einem Ritual, dass mich aus dem Büro ins Hier und Jetzt bringt und mich in meinen verdienten Feierabend überleitet. Auf dem Weg vom Bus zu meiner Wohnung komme ich an einer Bank vorbei und eines Tages endete ich sitzend auf dieser Bank mit einer Limonade in der Hand. Es überraschte mich, welchen Unterschied die 15 Minuten auf der Bank für meinen Abend bedeuteten. Ich sass einfach da und trank eine kleine Flasche Limo.

Zu Hause kam ich entspannt an. Ich kam schließlich gerade nicht direkt aus meinem Büro, sondern vom Limo trinken.

Seitdem ist die Limonade meine Ritual, den Arbeitstag abzuschließen und den Freizeittag zu beginnen. Mal trinke ich die Limonade in einem Cafe, mal auf der Bank, mal setzte ich mich auf eine Wiese.

Ich habe mich sehr an dieser Erklärung erfreut und hoffe, dass ich den einen oder anderen, dem ein solches Ritual noch fehlt, inspirieren konnte. Lasst uns heute Abend auf dem Heimweg eine Limo trinken!

Hast du ein Ritual für die manchmal etwas schwierige Zeit zwischen Arbeit und Freizeit? Was hilf dir dabei die Arbeit auch im Kopf abzuschließen? Erzähl uns von Deinen Erfahrungen! 

 

2 Kommentare

  1. Hallo Laura, ich bin auf der Suche nach mir selbst. Habe in den letzten Jahren zu viel von mir verloren und stehe nun da und hoffe durch Meditation und Yoga wieder zu mir selbst zu finden. Ich würde so gerne dran glauben dass mir das dabei hilft. Wie sind deine Erfahrungen. Bist du durch deine schwierige Zeit zum Meditieren gekommen, oder was hat dich da hin geführt.

    • Liebe Barbara,
      ich danke Dir für deine Nachricht! Ich glaube, Meditation könnte genau der richtige Weg für Dich sein, liebe Barbara. Vor einigen Jahren glaubte ich, alles verloren zu haben und die Frage, wer bin ich jetzt eigentlich, quälte mich täglich. Ich habe durch Meditation wieder zu mir gefunden, zu meinen Gefühlen, zu meiner Stärke und zu meinem Vertrauen in mich. Ich bin mir sicher, dass Meditation auch für dich eine Chance auf ein zufriedeneres und glücklicheres Leben sein kann.

      Um dich auf den Weg zu Dir zu begeben, wende dich deinem Inneren zu. Suche nicht im Außen.
      Ich schreibe gerade an einem Artikel, der Anfängern beim Einstieg in die Meditation helfen soll und werde den Link für dich hier direkt posten, damit du den Beitrag sicher liest.

      Hab einen schönen Tag,
      alles Liebe
      Namaste Laura