Es ist eine Illusion zu glauben, ein Leben, ohne Angst leben zu können. Sie ist eine Spiegelung unserer Abhängigkeiten und gehört zu unserer Existenz. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns ihrer dauernd bewusst wären. Dennoch ist sie immer gegenwärtig und kann jeden Augenblick in unser Bewusstsein treten. Insbesondere dann, wenn sie durch ein Erlebnis konstelliert wird.

Wir haben dann meist die Neigung, sie zu vermeiden oder ihr auszuweichen. Darüber hinaus entwickeln wir Methoden und Techniken, die Angst zu verdrängen, zu leugnen, zu überspielen oder zu betäuben.

 

Ändere die Richtung!

Das Erlebnis Angst gehört zu unserem Dasein. Als Urinstinkt warnt sie uns vor Gefahren und sichert unser Überleben. Steigern wir uns in die Angst hinein, macht sie uns zunehmend hilfloser. Die daraus resultierende Machtlosigkeit ruft Panikattacken hervor. Der Puls schlägt bis zum Hals, das Herz rast und die Atmenot beginnt.

  • Du bist überzeugt, dich deiner Angst ergeben zu müssen, weil du keine Chance gegen sie hast.
  • Du machst dich mehr und mehr verrückt, obwohl es keinen Anlass gibt.
  • Du kannst das Gedankenkarussell nicht abstellen.
  • Du möchtest schnelle Hilfe, um die Attacke umgehend aufzulösen.

 

1. Versuche, Gegenkräfte zu entwickeln: Vertrauen, Erkenntnis in eine Sache, Hoffnung, Glaube, Liebe und Mut. Das kann dir helfen, die Angst anzunehmen, dich mit ihr auseinanderzusetzen, sie immer wieder neu zu besiegen

Methoden, welche dir eine völlige Angstfreiheit versprechen, erwecken illusorische Erwartungen. Ebenso scheitert die Annahme, dass bereits wenige Übungen ausreichend sind, um die Symptome einer Panikattacke zu lindern. Jedoch kann es in kleinen Schritten gelingen, den aufkommenden Symptomen entgegenzuwirken.

  • Sei dir bewusst: Unser Gedankenstrom ist fast immer grüblerisch, sorgenvoll und energieraubend. Oft sind unsere Gedanken so schädlich, dass sie wie Geier über unser Bewusstsein kreisen. Immer wenn du den Anflug dieser Geier spürst, erinnere dich an einen Moment, der frei von störenden Gedanken war. Deine Wahrnehmung erfährt in einem solchen Moment wohltuende Gefühle. Spüre Zugehörigkeit, menschliche Nähe und Verbundenheit.
  • Achte bei einer aufkommenden Attacke zunächst auf deine Atmung. Atme tief ein und aus.
  • Spüre, wie sich verkrampfte Muskeln lösen und geballte Fäuste öffnen. Nach und nach fällt es dir leichter, an eine schöne Sache zu denken. Lasse die Angst langsam ziehen.

 

2. Akzeptiere das Auf und Ab des Lebens – Nichts bleibt, wie es ist

Kein Leben verläuft ohne Tiefen. In der Regel folgt darauf auch wieder ein Aufschwung. Erinnere dich an deine Jugendzeit. Auf diesem Weg kannst du Gefühle der inneren Verbundenheit aus der Vergangenheit aktivieren. Vielleicht erinnerst du dich an das erste Verliebtsein oder den anschließenden Liebeskummer? Wie bist du mit Misserfolgen in der Schule oder im Studium umgegangen? Möglicherweise kann dir ein Rückblick helfen, mehr Vertrauen und Geduld zu entwickeln.

3. Lerne, auf deine innere Stimme zu hören!

Immer wenn du dich unsicher fühlst, solltest du dich auf deine eigenen Kraftquellen berufen. Was nährt dich? Was tut dir gut? Was brauchst du, um dich gut zu fühlen?
Überlege dir genau, welche konkreten Schritte du machen möchtest, um dich zu nähren. Notiere deine Vorhaben in einem Tagebuch.

Schließe deine Augen, komme zur Ruhe und höre auf deine innere Stimme.
Gehe auch jetzt in deine Kindheit zurück. Suche dir eine Situation mit einem Menschen, in der du dich gut und ganz sicher aufgehoben gefühlt hast. Begebe dich in eine Situation, in der du nichts leisten musst, um geliebt zu werden.
Genieße es, so geliebt zu werden. Spüre, wie sich deine Muskeln entspannen und wie du zu lächeln beginnst. Versetze dich in die wunderbare Erfahrung der Akzeptanz. Nimm dieses Gefühl mit in den Alltag.

Beschäftige dich in den kommenden Wochen mit der Umsetzung. Nimm dir nicht zuviel vor und bleibe realistisch. Zu hohe Ansprüche wirken demotivierend und schlechte Gedanken keimen schneller auf.

Kettet euch nicht wie Sklaven an das Schöne. Doch kettet euch auch nicht an das Leiden. Alles ist im Wandel, beides vergeht.Buddha
 

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