
Die Antwort auf die Frage, was denn das Geheimnis sein könnte, das sich manche Menschen in ihrem Leben nicht mehr von Meditation lösen können, ist eigentlich recht einfach: „Der Verstand ermöglicht begrenzte Erkenntnis, die Versenkung unbegrenzte Einsichten.“
Menschen, die davon berichten, dass sie sich ein Leben ohne Yoga oder Meditation nicht mehr vorstellen können, haben ihren Weg zu sich selbst gefunden, einen der wichtigsten Wege überhaupt.
Im Gegensatz zu den östlichen Kulturen, wo Buddha das Rad der Erkenntnis in Gang gesetzt hat, und Meditation eine übliche Praxis zur Seinfindung ist, sind es in der westlichen Welt oft die eigene Lebensgeschichte, bisherige Erfahrungen, aber auch schmerzliche Irrwege, die Menschen dazu bewegten sich der Meditation zuzuwenden.
Ursache und Wirkung
Vielleicht war es eine Trennung vom Partner, Freund oder einem anderen lieb gewonnenen Menschen. Es wurde analysiert, ständig über Schuld und Unschuld nachgedacht und letztendlich festgestellt, dass einem diese Gedanken sehr weh tun.
Möglicherweise war es auch eine Erkrankung, die als schweres Schicksal empfunden wurde und kaum noch Perspektiven zuließ. Oder eine permanente Überforderung am Arbeitsplatz, die zu Depressionen führte.
Nun haben diese Menschen eine Wahl: Sie ergeben sich ihrem Schicksal oder sie nehmen ihre schlimmen Erfahrungen an und leben bewusster.
Solange der Mensch sich auf die Symptombehandlung beschränkt- gleichgültig in welchen Bereichen- wird es keinen wirklichen Fortschritt geben. Denn durch die Symptombehandlung entsteht auf längere Sicht mehr Schaden als Nutzen. Herauszufinden, was ein Symptom oder was Krankheit und die Ursache dafür ist, entspricht einer großen Herausforderung. Die Menschen die sich dieser gestellt haben, erkannten etwa ganz Entscheidendes: „Ob Endlichkeit oder Ewigkeit des Seins, ob unzufriedenes oder zufriedenes Leben, in der Meditation können wir unsere Wahrheit und unseren Weg finden.“

Wie Yoga und Meditation das Leben verändert:
Meditation spürt auf
Menschen, die meditieren, treten in einen engen Kontakt mit ihrem Körper. Sie spüren ihre Körperteile intensiv und können gezielt auf sie eingehen. Mit der Zeit wird durch die Meditation der Körper sensibler und man spürt zunehmend was ihm guttut und was nicht. Das wirkt sich auf viele Verhaltensweisen und Gewohnheiten im Alltag aus.
Menschen, die meditieren, neigen alsbald dazu, gesünder zu essen, sie trinken weniger Alkohol und verzichten auf andere Genussmittel. Erfährt die regelmäßige Praxis der Meditation eine Unterbrechung, verliert sich sogleich die Verbindung zum Körper und zum Herzen. Um nicht zu alten Muster zurückzukehren, schenkt man Körper und Herz die entsprechende Aufmerksamkeit und kommt ihnen wieder näher.
Unser Körper dient uns als Wahrnehmungs- und Empfindungsinstrument. Jede Form einer Störung zeigt uns, dass wir mit uns selbst oder der Gemeinschaft nicht in Harmonie sind.
Meditation setzt Grenzen
Wie oft fühlen wir uns ausgelaugt und überfordert. Dabei ist unser Rhythmus, unseren Lebensprozessen angepasst. Der Takt dazu wird von außen vorgegeben und hat etwas Funktionales- ein Maschinentakt, bestimmt von einem Fließband, unter dem viele Menschen arbeiten müssen.
Wer jedoch meditiert, betrachtet sein Leben als ein Musikstück und bewegt sich in einem Takt, der vielfältig, rhythmisch und lebendig ist.
Er spielt es selbst und bestimmt seine Schönheit, seine Intensität und seine Differenzierung. Yoga und Meditation führen zu einer Entschleunigung und setzen Grenzen, genau zu dem Zeitpunkt, wo die Batterien beginnen leerzulaufen. So gelingt es viel besser, mit seinen Ressourcen und Energien umzugehen.
Meditation schenkt Geduld
Gehörst Du auch zu den Menschen, die einen ausgeprägten Unruhegeist in sich tragen, denen immer alles zu langsam geht? Unser Leben ist ein ständiges Sich-nach-vorne-oder-nach-hinten-Bewegen. Dadurch geraten wir ständig aus unserer Mitte, verlieren Energie und unser Leben ist mit permanenter Unruhe und Ungeduld versehen.
Wer meditiert, nutzt die Gelegenheit, sich dafür zu sensibilisieren. Er findet heraus, was ihn aus der Mitte und aus dem Gleichgewicht bringt. Dadurch wird sein Leben viel friedlicher und ruhiger und der Umgang mit seinen Mitmenschen lebenswerter. Über den Weg der Meditation wird er sich seiner Einstellung bewusst und lernt sich bedeutend besser kennen.
Meditation führt ins Hier und Jetzt
Den wenigsten von uns gelingt es, nach den Prinzipien der Achtsamkeit zu leben. Vielmehr reisen wir ständig in der Zukunft oder in der Vergangenheit umher. Viel zu selten sind wir wirklich im jetzigen Moment. Meditation steuert dieses Bewusstseinsrad, in welchem unsere Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle zusammenhängen.
Wer meditiert, schaut auf die Dinge des Alltags: Aber nicht etwa sinnesfreudig, sondern als „Wache am Tor der Sinne“, wobei sich das Auge nicht von den geschehenen Gegenständen fesseln lässt, das Ohr sich nicht den Tönen hingibt und die Nase nicht den Gerüchen folgt, die Lustvolles versprechen. Denn Achtsamkeit bezieht sich auf die ständige, bewusste, genaue Beobachtung der eigenen, körperlichen, emotionalen und intellektuellen Vorgänge. Aus dieser Momentbeobachtung wächst die Einsicht in die Vergänglichkeit des Augenblicks und des Lebens.
Betrachten wir nun diese Erkenntnisse, die mit der Meditation einhergehen, stellen wir fest, dass sie das Leben um so vieles lebenswerter machen. Das ist also das große Geheimnis, warum manche Menschen von Meditation nicht los kommen.
Denkanstrengungen und Erklärungsversuche hingegen behindern die Erkenntnis, sie sind wenig hilfreich auf dem Weg zu einem zufriedenen und gesunden Leben.
Eine schöne Zusammenfassung. Meditation ist ein Atemholen der Seele – auch ein Grund dran zu bleiben, es lebt sich mit Atem halt besser als ohne.