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14. März 2017 at 1:28 #2646InnererZeugeParticipant
Hallo zusammen,
Depressionen gehen mit einer Verminderung von Antrieb und Aktivität einher. Genau diese Eigenschaften verlangen Meditationssitzungen und konditionieren diese. Welche positiven und negativen Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
LG BeHo10. Juli 2017 at 13:36 #2964lovelylifeprojectParticipantHallo BeHo,
ich bin mir nicht sicher ob ich Deine Aussage verstehe. Meinst Du, dass man besser meditiert wenn man depressiv ist?
Es gibt 1000 Arten von Meditation auch dynamische Übungen. Dass Meditation den Antrieb und die Aktivität vermindern soll ist mir neu. Was genau meinst Du?
Much LOVE…
Diana10. Juli 2017 at 17:36 #2983LauraKeymasterHallo BeHo,
es gibt mehrere Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Meditation bei manchen Studienteilnehmern zu Depressionen, Panik oder Angstzuständen geführte. Diese Zustände ließen nach kurzer Zeit nach und zogen keine weitere medizinische Behandlung nach sich. Eine der Studien untersuchte die 16 Teilnehmer eines Vipassana-Retreats. Mir kommen rechte Zweifel an der Aussagekraft und insbesondere der Verallgemeinerungsfähigkeit solcher Studien. Wie ist die gesundheitliche Vorgeschichte der Teilnehmer? Ist die Gruppe einigermaßen homogen hinsichtlich Alter, Lebenssituation, Übungsgrad von Meditation usw.?
Sehr interessant finde ich eine erst kürzlich veröffentlichten Studie der Universität Coventry: http://www.coventry.ac.uk/primary-news/meditation-and-yoga-can-reverse-dna-reactions-which-cause-stress-new-study-suggests-/
Ich interessiere mich sehr für wissenschaftliche Studien und hoffe darauf, dass bald größere, aussagekräftigere Datensätze erhoben werden, da ich der festen Überzeugung bin, dass allein schon eine tägliche Atemmeditation für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden einen signifikanten Unterschied ausmachen können.
Zu deiner Frage: Eine Verminderung von Antrieb und Aktivität habe ich zu keiner Zeit feststellen können und habe bislang in Gruppenmeditationen auch kein in diese Richtung gehendes Feedback bekommen. Ich fühle mich nach Meditation wie wacher und geerdeter zugleich.
Was ich jedoch feststelle, durch Meditation werden mir Umstände bewusster. Ich empfinde dadurch große Dankbarkeit in meinem Tag, aber regelmäßig auch eine gewisse Schwere. Es geht nicht soweit, dass ich von einer depressiven Haltung sprechen würde, aber ich nehme auch ein bedrückendes Gefühl wahr.Nimmst du solche Gefühle bei bestimmten Meditationsarten wahr?
Liebe Grüsse
Laura10. Juli 2017 at 20:58 #2992InnererZeugeParticipantHallo zusammen,
vielen Dank für Eure Beiträge. Ja genau, nach einer Meditation (Vipassana) fühle ich mich wacher und geerdeter. Jedoch führen bei mir intensive Sitz/Atem-Meditationen auf Dauer zu einer gewissen Antriebslsoigkeit und Affektlosigkeit. In solchen Situationen ist mir wieder etwas Stress willkommen, um sozusagen meine Homöostase wieder herzustellen. Deswegen war/bin ich auf Eure Erfahrungen neugierig.
LG, der BeHo.
18. Juli 2017 at 2:48 #3104Jakob_ParticipantHi,
ich finde die Frage interessant. Ich würde behaupten, es kommt darauf an…
Meines Erachtens liegt der Unterschied darin, ob ich mich in der Meditation durch meine aktuelle Stimmung leiten lasse, oder ob ich mich eher bewusst davon distanziere.Also wenn ich mich mit schlechter Laune hinsetze und während der Meditationssitzung eher Trübsal blase, meine Gedanken einfach kreisen lasse, hart und unfreundlich mit mir bin, dann könnte man durchaus von einer Verstärkung der depressiven Symptome reden; oder zumindest ändert sich dadurch nicht viel.
Wenn ich hingegen die Motivation fasse, neben der Fokussierung auf den Atem meine Gedanken und Gefühle achtsam wahrzunehmen (womit ich mich ein Stück von ihnen distanziere, nicht ganz so darin gefangen bin) und zudem noch freundlich mit mir umzugehen, dann fühle ich mich danach belebt und erfrischt. Ich würde behaupten, in diesem Fall werden depressive Symptome eher gelindert.
Und je nachdem, wie weit man den Meditations-Begriff fasst, kann die Meditation ja teils auch mit Visualisierungen, Kontemplationen, Mantras o. ä. verbunden werden. In dem Fall könnte ich mir gut vorstellen, wenn man beispielsweise bewusst Qualitäten wie Selbstmitgefühl, Liebe, Wärme, Zuversicht usw. kultiviert, dass einen das auch aus einer depressiven Stimmung erheben kann.
Wobei man da wiederum nicht in die Falle tappen sollte, die Depression ‘weg meditieren’ oder mit guten Gefühlen überdecken zu wollen, denn das klappt vermutlich nur bedingt, und es sollte wenn dann immer auf einer akzeptierenden, freundlichen Ebene geschehen (wenn man versteht, was ich damit ausdrücken möchte…).
Insofern denke ich, dass es eigentlich immer von der jeweiligen Durchführung abhängig ist, da es durchaus in beide Richtungen tendieren kann.
17. August 2017 at 13:04 #5035heinzpeterParticipantDepression und Meditation – ein Thema, das mich betrifft. Ich habe das Gefühl, dass meine Depression durch Meditation verstärkt wird, jedenfalls spüre ich in der letzten Zeit so etwas wie eine verstärkte Antriebslosigkeit – oder so. Ich kann nicht sagen, dass ich mich nach einer Meditation wacher und energievoller fühle. Kann es sein, dass ich eine falsche Methode ausübe, vielleicht sollte ich eher eine “aktive” Meditationstechnik praktizieren? Gehmeditation oder dergleichen? Ich würde gern Eure Meinung dazu hören. Herzlichen Dank im Voraus.
25. August 2017 at 20:42 #5723caromediParticipantHallo BeHo,
die Frage finde ich sehr interessant!
Ich meditiere seit einem Jahr regelmäßig und beschäftige mich seither auch sehr intensiv mit dem Thema! Mir scheint wenn du von Antriebslosigkeit und fehlendem Stress schreibst, dann kommt das eher daher, dass Meditation dem Menschen Ruhe und Gelassenheit geben soll. Die Notwendigkeit ständig aktiv sein zu müssen ist meiner Meinung nach etwas, dass uns die Gesellschaft einredet und aufzwingt. Denn wer nichts tut ist einfach faul und wird im Leben nichts erreichen. Meditation zeigt demnach lediglich, dass das eben nicht der Fall ist! Meditation gibt einem die Möglichkeit, einfach vollkommen im Moment zu sein und diesen zu genießen! In diesem Zustand zu verweilen und daher eine gewisse “Antriebslosigkeit” zu verspüren finde ich ganz persönlich ganz normal.
LG, Caro
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