Start›Dein Meditationsforum›Meditation – Allgemein›Transzendentale Meditation selber lernen?›Reply To: Transzendentale Meditation selber lernen?
Hallo Pierre,
wir alle sollten diese Hoffnung nicht aufgeben. Wir sind heute in einer vollkommen anderen Situation als noch vor 150 Jahren, was die Gefahren angeht. Nichts scheint mehr sicher, nichts zu funktionieren.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob Hoffnung hier angebracht ist. Denn Hoffnung kann ebenfalls als Narkotikum wirken. Vielleicht ist es besser, einfach davon auszugehen, dass wir auch anders können, oder zumindest diese Möglichkeit nicht zu negieren. Und wie dieses “anders” aussieht- das ist mE untrennbar mit Meditation verbunden. Wir scheuen uns nämlich davor, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Unser Denken, Geist, hat sich entsprechend in eine falsche Richtung entwickelt.
Wir denken im Sinne von Subjekten, von Problemen, die es Stück für Stück zu lösen gebe, von Experten, die uns dabei helfen könnten, von Entiwcklungsstuefn, usw. Dabei sind wir es, Du und ich und alle anderen, die die Welt zu der gemacht haben, die sie ist. Da reproduziert sich im Großen das, was man hier im Kleinen beobachen kann und worauf ich versucht habe, hinzuweisen: Analyse, Konflikt, Trennung, Suche nach Autoritäten.
Wie Du es sagst: Belehrungen von Menschen, die nicht mehr als Behauptungen vorzuweisen haben (und mehr haben all diese Gurus und geistlichen Autoritäten in der Tat nicht voruzweisen) anzunehmen, verschärft all die Schwierigkeiten nur noch. Es ist tragisch, dass dies so wenige Menschen erkennen. Ein Grund dafür scheint zu sein, dass wir eben nicht meditieren, sondern gleichsam Programme abspulen, in der Hoffnung, es möge uns, uns ganz persönlich, doch besser gehen.
Es bleibt uns allen also gar nichts anderes übrig, als “den Weg” selbst zu finden. Denn selbst wenn ihn einer gefunden hätte, also Wahrheit oder Gott oder wie immer man das nennen will – er könnte es doch nie in Worte fassen. Und die, die es doch tun, die so tun, als wüssten sie und könnten uns daher Empfehlungen geben, zeigen gerade dadurch, dass sie es eben nicht wissen.
Wie kommen wir aus diesem Paradox heraus?
Liebe Grüße
nous