Indien ist der eigentliche Geburtsort des Buddhismus. Es ist bekannt, dass dieser irgendwann um das 6. Jahrhundert herum auf dem indischen Subkontinent aus dem Hinduismus heraus entstand. Begründer der Religion war Siddharta Gaudama, der sich später in Buddha umbenannte. Anders als in anderen asiatischen Ländern wurde in Indien der Buddhismus aber etwa ab dem 10. Jahrhundert nach und nach zurückgedrängt. Von dieser Zeit an wandten sich immer mehr Menschen dem Hinduismus zu. Heute beträgt der Anteil der Buddhisten an der indischen Gesamtbevölkerung nur noch weniger als ein Prozent, insgesamt also etwas über 9 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen leben nahe der Grenze zu China. Trotz allem ist die buddhistische Lebensphilosophie aber in ganz Indien und auch im Hinduismus tief verwurzelt.

In den letzten Jahren ist zudem ein Wiedererwachen des Interesses an dieser Religion zu beobachten. Insbesondere die gebildete Schicht bzw. die Intellektuellen des Landes beschäftigen sich wieder eingehender mit der buddhistischen Lehre. Besondere Bedeutung hat der Buddhismus auch für die Kaste der “Unberührbaren” in Indien, Dalit genannt. Diese sehen bereits seit den 50er Jahren in der Konversion zum Buddhismus eine Möglichkeit, der gesellschaftlichen Unterdrückung durch das Kastensystem zu entkommen.

In dieser Zeit rollte eine Welle von Massenkonvertionen über das Land, bei der sich Hunderttausende Hindus zum Buddhismus bekannten. Eine zweite solche Welle folgte im Jahr 2001. Die meisten Buddhisten in Indien sind demzufolge ehemalige Angehörige der Kaste der Unberührbaren, die im Buddhismus mehr als nur eine neue Religionslehre sehen. Für sie hat der Glaube eine sehr starke soziale und politische Bedeutung, da er ihnen zum ersten Mal zu einem ebenbürtigen, menschlichen Status verholfen hat.

Gleichzeitig mit dem Wachsen des buddhistischen Bevölkerungsanteils ist auch das Interesse an der buddhistischen Meditation in Indien neu entfacht worden. Insbesondere die Tradition der Vipassana-Meditation gewinnt immer mehr Anhänger auf dem Subkontinent, und viele Institutionen und Firmen, sowohl staatliche als auch solche aus dem privaten Sektor, bieten heute Kurse für ihre Angestellten an. Die Freunde der Meditation sind dabei nach wie vor hauptsächlich in der Ober- und Mittelschicht zu finden. Von Indien aus hat sich die Vipassana-Bewegung auch auf viele andere Länder in Europa, Asien und Amerika ausgeweitet.

 

Klosteraufenthalte in Indien

 

Tushita Meditation Center in McLeod Ganj

Tushita ist ein buddhistisches Zentrum, in dem Besucher den Buddhismus in der tibetischen Mahayana-Tradition studieren und praktizieren können. Es befindet sich oberhalb des Ortes McLeod Ganj im Distrikt Dharamsala, also in unmittelbarer Nähe des Exilwohnsitzes von seiner Heiligkeit dem 14. Dalai Lama. Tushita liegt auf einem bewaldeten Ausläufer des Himalaya in 1.888 Meter Höhe. Zu erreichen ist die abgelegene Gegend von Nord-Delhi aus. Von dort aus gelangt man in etwa 10-12 Stunden nach Dharamsala (1.220 Meter Höhe), von wo aus man mit dem Taxi oder dem Bus in etwa 20-30 Minuten den Berg McLeod Ganj (1.770 Meter Höhe) erreicht. Ein Rikschah-Taxi bringt die Besucher dann in weiteren zehn Minuten nach Tushita.

Das Tushita-Zentrum bietet seinen Besuchern aus aller Welt ein umfangreiches Kursprogramm, bei dem zwischen Kursen für Einsteiger in den Buddhismus und solchen für Menschen mit fortgeschrittenen Kenntnissen unterschieden wird. Ein Kurs dauert in der Regel 10 Tage, und das Programm beginnt morgens um 6 Uhr mit einem Weckgong und endet ungefähr um 21 Uhr. Zwischendurch gibt es jeweils drei Pausen für die Mahlzeiten, eine einstündige Diskussionsgruppe und eine Session mit Dehnübungen. Kurssprache in allen Kursen ist Englisch.

Themen der Kurse sind die zentralen Fragen der buddhistischen Philosophie sowie gezielte praktische und theoretische Unterrichtseinheiten zur Meditation. Während des zehntätigen Aufenthalts bringen erfahrene Lehrer den Teilnehmern die buddhistische Lehre und verschiedene Meditationspraktiken in zahlreichen Übungen näher. Hierbei bilden Themen wie der Geist und die Emotionen, Karma, Wiedergeburt, Liebe und Mitgefühl und die Natur der Realität Schwerpunkte. Die eher theoretischen Sitzungen werden zwischendurch immer wieder durch Meditationseinheiten ergänzt. Dies alles findet in einer Atmosphäre des Schweigens und der Besinnung statt. Den Abschluss des Meditationsaufenthaltes bildet eine zweitägige intensive Meditationseinheit, die den Gästen die Gelegenheit bieten soll, die behandelten Themen noch einmal im Geiste Revue passieren zu lassen und so zu innerer Einsicht zu gelangen.

Für Gäste, die nur auf der Durchreise sind, werden täglich sogenannte Drop-in Sessions angeboten, bei denen man an einer von Mönchen geführten Meditation teilnehmen kann. Wer einen Meditationsaufenthalt für eine Gruppe organisieren möchte, kann auch Kurse mit längerer Dauer wählen. So gibt es beispielsweise ein Angebot, bei dem die Teilnehmer insgesamt drei Monate im Kloster verbringen und sich intensiv in die Inhalte der buddhistischen Lehre versenken können.

Um allen Gästen einen gelungenen Aufenthalt zu ermöglichen und störende Einflüsse möglichst zu minimieren, haben die Mönche des Tushita- Tempels einige Regeln für die Besucher aufgestellt. So wird von den Gästen erwartet, dass sie vor dem Besuch des Klosters ihre Kommunikation mit der Außenwelt beenden und keine unerledigten Aufgaben mitbringen. Außerdem solltest du als Gast eine stabile Gesundheit, sowohl körperlich als auch psychisch, mitbringen, um in vollem Umfang von den Kursen profitieren zu können.

Das Leben im Tushita-Kloster ist sehr einfach und keineswegs luxuriös. Alle Gegenstände des täglichen Bedarfs sind von den Besuchern selbst mitzubringen. Die Zimmer, die zur Unterbringung der Gäste zur Verfügung stehen, sind eher spartanisch, aber sauber und bequem eingerichtet. Da es sich um ein Kloster handelt, sollten Besucher in allen Bereichen keine westlichen Standards erwarten. Es gibt Einzelzimmer mit eigener Toilette und Gemeinschaftsduschen und kleine und große Schlafsäle mit 3 bzw. 12 Betten und gemeinschaftlich genutzten Sanitäreinrichtungen. Von allen Besuchern wird erwartet, dass sie sich an die Regeln im Kloster anpassen und das Leben der Nonnen und Mönche so wenig wie möglich stören. Aus diesem Grund ist der Aufenthalt schweigend zu verbringen und eine getrennte Unterbringung von Männern und Frauen erforderlich. Auch Paare erhalten kein gemeinsames Zimmer.

Indien bietet beeindruckende Tempel für Meditationsaufenthalte.
Indien bietet beeindruckende Tempel für Meditationsaufenthalte.

Allen Gästen steht während ihres Aufenthalts eine umfangreiche buddhistische Bibliothek zur Verfügung sowie drei Meditationshallen, die für die eigene Praxis genutzt werden können.
Was die Kosten angeht, so verfolgt Tushita eine Spendenpolitik, die es den Gästen überlässt, wieviel sie zahlen möchten. Die empfohlene Höhe der Spende hängt außerdem von der Art des Aufenthalts (Kurzzeitaufenthalt, individuell gestalteter Aufenthalt, Gruppenaufenthalt), dessen Dauer sowie den belegten Kursen ab. Als Richtwert wird ein Betrag von 5.000 Indischen Rupien (entspricht in etwa 80 US-Dollar) für einen zehntätigen Kursaufenthalt mit Unterbringung in einem großen Schlafsaal genannt. Selbstverständlich freuen sich die Nonnen und Mönche aber immer über zusätzliche Spenden.

 

Thai-Tempel in Sarnath

Der Thai-Tempel in Sarnath bietet bereits seit 1975 Meditationsaufenthalte für Gäste aus aller Welt an. Die jährlich veranstalteten Meditationswochen sind sehr beliebt und finden meist in den Wochen Februar bis März statt. In der Regel haben Besucher die Wahl zwischen zwei einwöchigen Kursen, die sie in der Stille des Klosters schweigend verbringen, um sich ganz der Meditation widmen zu können.

Das kleine Kloster, das etwa 40 Gäste gleichzeitig unterbringen kann, befindet sich in Bodhgaya, einer Kleinstadt im nordindischen Bundesstaat Bihar, im Distrikt Gaya. Bei Bodhgaya (wörtlich: “Ort der Erleuchtung”) handelt es sich um den Ort, an dem Siddharta Gaudama vor 2.600 Jahren die Erleuchtung erlangt haben soll und so zu Buddha geworden ist. Der Baum, unter dem dies der Legende zufolge geschah, bildet das Zentrum Bodhgayas, um das herum sich zahlreiche Tempel und Meditationszentren angesiedelt haben.

Bodhgaya liegt etwa 96 Kilometer von Patna entfernt und ist von jeder größeren indischen Stadt aus zu erreichen.Um zum Thai-Tempel in Sarnath in direkter Nachbarschaft der heiligen Stätten zu gelangen, fährt man am besten bis zur Bahnstation Varanais, von wo aus ein Taxi die Besucher für umgerechnet etwa 5 € zum Thai-Tempel bringt.

Der Tag im Kloster beginnt um 5.30 Uhr morgens mit einer Yogastunde und endet gegen 21.30 Uhr. Mittags gibt es jeweils eine zweistündige Pause, in der gemeinsam das Mittagessen eingenommen wird. Das angebotene Programm ist ganz auf die Meditation ausgerichtet und umfasst Sitz-, Geh-, Steh- und Erholungsmeditationen. Ergänzt werden diese Sitzungen durch ein tägliches Gespräch mit den Meditationslehrern, in denen jeder Teilnehmer Feedback zu seinen persönlichen Fortschritten erhält, und regelmäßigen Treffen der Teilnehmer. Auch Einheiten zum achtsamen Essen, Loving Kindness- Meditationen sowie Dharma- Gespräche und -Fragerunden werden angeboten.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, sodass sowohl Anfänger als auch Teilnehmer mit mehrjähriger Meditationserfahrung herzlich im Thai-Tempel willkommen sind.
Alle Meditationen folgen dem Vipassana in der buddhistischen Theravada-Tradition. Es handelt sich um Einsichtsmeditationen, die von einigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden dauern können. Die angeleiteten Meditationen dauern aber in der Regel stets zwischen 45 Minuten und einer Stunde.

Was die Unterbringung angeht, so stellt das Thai-Kloster Betten oder Matratzen für die Gäste bereit. Schlafsäcke und/ oder Laken sind von den Teilnehmern aber selbst mitzubringen. Wer aufgrund der begrenzten Kapazitäten nicht im Kloster selbst unterkommt, kann auch außerhalb ein Zimmer mieten und an den täglichen Meditationen teilnehmen. Bei allen Mahlzeiten wird ausschließlich gesundes, vegetarisches Essen serviert. Ein Koch bereitet einfache indische Gerichte zu, wobei das Mittagessen die Hauptmahlzeit darstellt. Abends werden noch Tee und Obst gereicht. Es ist nicht möglich, sein eigenes Essen zuzubereiten. Trinkwasser steht jedoch in ausreichendem Umfang für alle Gäste zur Verfügung.

Wenn du dich für einen Aufenahlt in Bodhgaya interessierst, sollten du berücksichtigen, dass die Nächte in dieser Region recht kühl ausfallen können. Tagsüber sind die Temperaturen mit etwa 20- 30 Grad hingegen recht angenehm.

Für den Aufenthalt im Kloster gibt es keine festen Tagessätze, sondern es existiert ein System der Bezahlung auf Spendenbasis. Diese Spenden werden am Ende des Kurses eingesammelt und dienen nur dazu, die entstandenen Unkosten zu decken und die Ausrichtung der Meditationswochen auch im nächsten Jahr zu ermöglichen.

 

Choe Khor Sum Ling- Tempel in Bangalore

Das Choe Khor Sum Ling-Zentrum widmet sich dem Studium und der Praxis buddhistischer Meditation und Philosophie in der tibetischen Tradition. Die buddhistischen Lehrer, die in Choe Khor Sum Ling unterrichten, haben es sich zum Ziel gemacht, die reiche buddhistische Tradition, die nach dem Niedergang des Buddhismus in Indien nur in Tibet erhalten und gepflegt wurde, fortzuführen und Besuchern aus Indien und dem Ausland näher zu bringen. .

Im Zentrum eines Aufenthalts im Meditationszentrum steht die Beschäftigung mit der Meditation, wobei sowohl Vipassana, das heißt, ein eher analytischer Ansatz, als auch Samadhi- Meditation, die auf der Konzentration beruht, und Metta unterrichtet wird, die die Fähigkeit der Loving Kindness schulen soll, also der umfassenden liebevollen Zuwendung zu allen Menschen. Neben Meditationssitzungen gibt es immer wieder auch theoretische Einheiten, die über die Hintergründe der Praxis in der buddhistischen Lehre informieren. Daneben werden die wichtigsten philosophischen Texte gemeinsam besprochen und häufig auch lebhaft mit den Lehrern diskutiert. Wer möchte, kann an Pujas und Sitzungen mit Gruppengebeten teilnehmen. Der kleine, farbenfrohe Tempel des Zentrums ist täglich für die Gäste geöffnet und bietet einen Raum für die persönliche Besinnung.

In regelmäßigen Abständen finden auch spezielle Veranstaltungen im Tempel statt, so zum Beispiel Unterrichtseinheiten zu den Stufen der Erleuchtung, die vom Dalai Lama persönlich abgehalten werden. Auch andere namhafte Lehrer (Lamas) der buddhistischen Philosophie sind regelmäßig zu Gast in Choe Khor Sum Ling. Viele Besucher kommen immer wieder in das Zentrum, wobei das Publikum sehr gemischt ist- neben Indern finden auch viele Menschen aus dem Westen den Weg nach Bangalore, und junge und ältere Besucher nehmen gemeinsam an den Veranstaltungen teil. Wer seinen Aufenthalt nicht nur zur Meditation, sondern auch dazu nutzen möchte, sein eigenes Wissen über den Buddhismus zu vertiefen, wird von der großen buddhistischen Bibliothek der Einrichtung profitieren, in der über 1.300 Bücher für das Selbststudium ausgeliehen werden können.

Das Meditationszentrum liegt in Bangalore und ist damit sehr leicht zu erreichen. Die Teilnehmer an den angebotenen Meditationsaufenthalten werden nicht im Zentrum selbst, sondern in verschiedenen Einrichtungen in der Nähe untergebracht. Preise für die Meditationskurse erhälst du auf Anfrage. Ein Teil der Meditationsaufenthalte wird auch über Spenden finanziert, um auch finanziell weniger gut gestellten Interessenten den Aufenthalt zu ermöglichen.

 

Das Root Institute for Wisdom Culture

Das Root Institute for Wisdom Culture befindet sich in unmittelbarer Nähe des beeindruckenden, etwa 50 Meter hoch aufragenden Mahabodhi- Tempels in Bodhgaya, also an dem Ort, an dem Buddha die Erleuchtung erlangt haben soll. Der “Ort der Erleuchtung” ist vom Root Institute for Wisdom Culture in einem kurzen Fußmarsch (ca. 15 Minuten) leicht zu erreichen. Das Zentrum, das sich einige Kilometer außerhalb der Ortschaft auf einem weitläufigen, mit Bäumen und Blumengärten bedeckten Gelände befindet, steht unter der sprituellen Leitung des bekannten Lama Zopa Rinpoche und bietet zahlreiche Kurse in der tibetisschen Mahayana- Tradition des Buddhismus an. Die Lehrer des Root Institute fühlen sich dabei einem Geist von Toleranz und Akzeptanz verpflichtet und laden ausdrücklich Menschen jeder Nationalität und Religion ein, Bodhgaya zu besuchen und sich mit anderen an der Religion des Buddhismus Interessierten auszutauschen.

Zu erreichen ist das Zentrum von den Großstädten Neu Delhi oder Kalkutta aus mit dem Zug, wobei man eine Übernachtung im Zug einplanen muss. Alternativ gelangt man zum Beispiel mit einem Kurzstreckenflug von Kathmandu aus in die heilige Stadt.

Jedes Jahr werden verschiedene Einführungskurse sowie Kurse für Fortgeschrittene mit Meditationserfahrung angeboten, die im Oktober starten und bis März dauern. Für die Einführungskurse ist kein Vorwissen erforderlich, während die Kurse der höheren Levels nur von Gästen besucht werden sollten, die in der Vergangenheit bereits mehrere vergleichbare Kurse absolviert haben. Bei den im Programm des Root Institute enthaltenen Meditationsaufenthalten sollen sich Einheiten zur Philosophie des Buddhismus und Meditationssitzungen gegenseitig ergänzen und dazu beitragen, das eigene Mitgefühl sowie die innere Weisheit, den Frieden und die Freude im und am eigenen Leben nachhaltig zu steigern.

Erklärtes Ziel ist es, die Gäste dazu zu befähigen, den im Zentrum erlangten Seelenfrieden auch in ihren Alltag mit zurück zu nehmen. So sollen die Teilnehmer der Meditationsaufenthalte das Zentrum gestärkt, voller neuer Hoffnung und glücklich verlassen. Daneben hat es sich das Root Institute for Wisdom Culture zur Aufgabe gemacht, die uralte buddhistische Kultur und Weisheit Indiens zu erhalten und fortzuführen.

Das Kursprogramm ist äußerst umfangreich und bietet Meditationsaufenthalte zu den verschiedensten Themen an (z.B. “Achtsamkeit im Alltag”, “Buddhismus von Grund auf erleben”, “16 Wege zum Glück”, “Verwandlung des Geistes” etc.), das für jeden Geschmack etwas bieten dürfte. Es werden täglich Kurse in buddhistischer Meditation sowie Workshops zu unterschiedlichen Themen angeboten. Daneben werden regelmäßig Pujas (Gruppenübungen) veranstaltet, die die gemeinschaftliche Beschäftigung mit den verschiedenen buddhistischen Fragen ermöglichen.

In regelmäßigen Abständen sind bekannte buddhistische Lehrer (Lamas) zu Gast im Zentrum, um Vorträge zu halten und geleitete Meditationen anzubieten sowie den Austausch über buddhistische Themen mit interessierten Gästen aus aller Welt zu suchen. Generell verfügen alle im Root Institute tätigen buddhistischen Lehrer über eine fundierte Ausbildung, und das Institut ist Mitglied in verschiedenen buddhistischen Organisationen. Abhängig von der Verfügbarkeit entsprechend qualifizierter Lehrer werden auch achtsame Yogakurse angeboten. Daneben gibt es täglich eine 45- minütigen Dehnsession in den Einsteigerkursen, die es den Anfängern erleichtern soll, während des Tages über lange Zeiten hinweg zum Zwecke der Meditation still zu sitzen.

Alle Gäste werden in sauberen und bequemen Zimmern zu angemessenen Preisen untergebracht. Manche der Häuser verfügen über private Sanitäranlagen, in anderen werden die Duschräume gemeinschaftlich genutzt. Gäste haben die Wahl zwischen Einzel- und Doppelzimmern; auch Dreibett- Zimmer sowie Schlafsäle mit 3- 10 Betten stehen zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit, ein Zimmer mit dem Partner oder der eigenen Familie zu teilen, jedoch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Gäste aus Respekt den auf dem Gelände lebenden Nonnen und Mönchen gegenüber während ihres Aufenthalts zölibatär leben sollten. Es ist eine gut ausgestattete Bibliothek mit buddhistischer Literatur sowie einer Vielzahl von Videos vorhanden, die den Gästen zur Benutzung offen steht. Auf dem Gelände gibt es außerdem einen kleinen Laden, in denen Gegenstände des täglichen Bedarfs erworben werden können, sowie einen Waschservice für die Gäste. Auch ist das Gelände von einer hohen Mauer umgeben, um die Privatsphäre und Sicherheit seiner Gäste zu gewährleisten.

Die erste Meditation findet morgens bereits von 6.30 – 7.15 Uhr statt. Im Anschluss daran wird das Frühstück serviert. Es werden ausschließlich leichte vegetarische Mahlzeiten angeboten, bei denen sich Elemente der indischen und der westlichen Küche wiederfinden. Der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen ist auf dem Gelände des Root Institute nicht erwünscht. Auf Wunsch können die Mahlzeiten auch alleine eingenommen werden, wenn Gäste Wert auf einen rein privaten Aufenthalt legen. Generell ist es auch möglich, einen Meditationsaufenthalt im Root Institute zu verbringen, ohne an den Meditationskursen teilzunehmen. Jedoch werden bei der Vergabe der Zimmer die Kursteilnehmer gegenüber den privat Meditierenden bevorzugt.

Wer möchte, kann zwischendurch private Rückzugsmöglichkeiten für die Meditation nutzen, nämlich zwei moderne Meditationshallen und mehrere Meditationsgärten. Im Root Institute for Wisdom Culture sind nicht alle benötigten Alltagsgegenstände selbst mitzubringen, sondern es kann jederzeit Meditationszubehör wie Kissen, Wasserschalen oder anderes ausgeliehen werden. Wer möchte, kann mit den zur Verfügung stehenden auszuleihenden Fahrrädern auch die umliegende Gegend erkunden, insbesondere den nahen Mahabodhi- Tempel. Die meisten Gäste verbringen mindestens eine meditative Sitzung pro Tag in dem beeindruckenden Gebäude, dessen Ursprünge irgendwo zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert vor Christus liegen und der seit dem Jahr 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Die Preise für einen Aufenthalt sind auf Anfrage erhältlich und richten sich nach der Anzahl der Teilnehmer, der gewünschten Unterbringungsart und der Auswahl der Kurse, die besucht werden sollen.

Tipps für einen gelungenen Meditationsaufenthalt in Indien

Wer sich für einen Meditationsaufenthalt in einem buddhistischen Kloster in Indien entscheidet, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass er keinen Luxusurlaub bucht. Buddha selbst predigte die Einfachheit des Lebens, und während eines Aufenthalts im Kloster gilt es, sich an die simplen Lebensbedingungen der Mönche anzupassen. Statt morgens auszuschlafen, beginnt der Tag auch für die Besucher in der Regel sehr früh zum Beispiel mit einer Sonnenaufgangs- Meditation. Wer an dieser nicht teilnimmt, wird spätestens durch das laute Läuten einer Glocke oder die heiligen Gesänge der Mönche geweckt. Häufig findet die erste Meditation des Tages zwischen 6 und 7 Uhr, teilweise aber auch schon um 4 Uhr statt. Das Programm ist meist fest vorgegeben und sieht nicht allzu viele Pausen vor. Von den Teilnehmern wird einiges an Disziplin verlangt, und das lange Stillsitzen fällt nicht allen leicht. Du solltest dir daher überlegen, ob du den für diese Art der Meditationsprogramme nötigen Durchhaltewillen mitbringst oder dir lieber ein flexibleres Programm suchst. Auch das Leben in der Stille, das manche indischen Kloster fordern und das durch ein Schweigegelübde zu Beginn des Aufenthaltes besiegelt wird, fällt vor allem Anfängern in der Meditation häufig schwer.

Egal, welches Programm du buchst- obwohl das Ziel eines Meditationsaufenthalts die Versenkung in sich selbst und die innere Einsicht ist, wirst du deine Zeit in einem Kloster in Indien in der Regel von morgens bis abends in Gemeinschaft verbringen. Viel Raum für Privatsphäre gibt es nicht, und die Unterbringung erfolgt meist in Gemeinschaftsräumen mit gemeinsam genutzten Sanitäreinrichtungen. Auf diese Weise wird aber auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und eine echte Teilnahme am Leben der buddhistischen Mönche und Nonnen ermöglicht.

Außerdem wirst du feststellen, dass ein mehrtägiger Meditationsaufenthalt vor Ort in Indien eine intensive Auseinandersetzung mit der indischen Form des Buddhismus mit sich bringt, die durch das Besuchen westlicher Kurse nicht zu erreichen ist. Wer doch einmal Zeit alleine verbringen möchte, kann dies im Rahmen einer privaten Meditation in einer der Meditationszellen, dem Tempel des Klosters, einem Meditationsgarten oder einer Meditationshalle tun. Viele Teilnehmer machen durch die stundenlange unausgesetzte Beschäftigung mit den eigenen Gedanken und Gefühlen zum ersten Mal im Leben die Erfahrung, ganz auf sich selbst zurückgeworfen zu sein. Dies kann zu Beginn verunsichern, ist aber die Voraussetzung dafür, irgendwann nach umfangreicher Übung zu innerer Einsicht zu gelangen.

Wenn du dich insbesondere für die tibetische Tradition des Buddhismus interessierst, kannst du in Indien günstige und qualitativ hochwertige Programme unter der Leitung von gut ausgebildeten Meditationslehrern finden. Beachte bei der Planung deiner Reise, dass manche abgelegenen Regionen in Indien nicht leicht zu erreichen und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht immer zuverlässig sind und plane entsprechend ausreichend Zeit ein. Da Meditationsaufenthalte vor allem im Westen boomen, solltest du bei der Auswahl des Klosters außerdem ein paar Dinge beachten- nicht wenige “Gurus” geben eine buddhistische Qualifikation vor, die sie nicht besitzen, und versuchen auf diese Weise, Besucher anzulocken. Überprüfe daher am besten vorher, welche Ausbildung ein bestimmter Lehrer erhalten hat und wer seine Lehrer waren, um sicher zu gehen, dass du auch wirklich fundiertes Meditationswissen erwerben wirst. Beachte, dass der Begriff “Zen-Lehrer” zum Beispiel nicht geschützt ist.

Was die Sicherheit des Reisens in Indien angeht, so solltest du dich vorab über die entsprechende Region informieren, die du besuchen möchtest. In manchen Gebieten ist auch das Mitführen bestimmter Reisemedikamente sinnvoll, so zum Beispiel in Gegenden, in denen es viele Mosquitos gibt, die Malaria übertragen können. Manche Unterkünfte verleihen Mosquitonetze für die Nacht, jedoch bei weitem nicht alle, weshalb die Anschaffung im Vorfeld lohnt.

Beachte außerdem, dass die meisten Meditationskloster keine individuellen Essenswünsche oder Nahrungsunverträglichkeiten berücksichtigen können. Falls du besondere Ansprüche an Ihre Ernährung hast, musst du die benötigten Lebensmittel selbst mitbringen.
Auch wirst du während deines Aufenthaltes in einem buddhistischen indischen Kloster grundsätzlich auf Fleisch verzichten müssen. Wenn du diese Dinge berücksichtigst, steht einem einmaligen Erlebnis, der hautnahen Erfahrung des buddhistischen Lebens der einheimischen Mönchen und Nonnen und der intensiven Auseinandersetzung mit allen Facetten Ihrer Persönlichkeit in Stille und Meditation nichts mehr im Wege.