StartDein MeditationsforumMeditation – AllgemeinWiderwillen/ Angst vor Meditation

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  • #5400
    donnergugi
    Participant

    Ich habe vor einem halben Jahr meinen Freund kennengelernt der noch nie persönlich mit Meditation in Berührung kam. Durch meine tägliche Meditationen und eine Doku ist er neugierig geworden und wollte es auch ausprobieren.
    Ich war erfreut und habe ihm eine kurze Anleitung für eine Mantrameditation gegeben- OM-Einatmen/AH-Ausatmen/HUM-Pause. Wenn Gedanken abschweifen dann immer sanft zurück zum Mantra gehen- mehr nicht.
    Als Startzeit war 5 Minuten geplant.
    Nach einer Minute ist er aufgesprungen. Er glaubt, dass M. nichts für ihn sei- er hätte sofort einen Widerwillen gespürt und denkt, dass M. gegen seine Natur ist. Er könne das nicht aushalten.
    Ich habe nicht versucht Ihn vom Gegenteil zu überzeugen weil ich denke, dass ist kontraproduktiv.
    Nach ein paar Wochen versuchte er es erneut mit einer App “Headspace”. Aber auch hier kam er nach wenigen Minuten zum gleichen Ergebnis.
    Natürlich kann man keinen zur Meditation zwingen. Ich finde es nur sehr schade da er ehrliches Interesse zeigte. Da er mit Depressionen und Schlafproblemen kämpft könnte er sicher von M. profitieren. Sollte ich versuchen ihn zu neuen Versuchen zu ermuntern? Welche Praxis oder Art der M. wäre dann Eurer Meinung nach für den Anfang ratsam? Oder ist Meditation tatsächlich nicht für alle und jeden geeignet?

    #5413
    Laura
    Keymaster

    Ich finde es sehr nett von dir, dass du deinem Freund Hilfestellungen anbieten möchtest. Der Wunsch tatsächlich zu meditieren muss allerdings von deinem Partner selbst ausgehen. Ich sehe eine gewisse Gefahr, dass er sich in irgendeiner Form durch dich unter Druck gesetzt fühlen könnte, auch wenn du gerade nicht diese Intention hast.
    Eine sanfte, und wie ich denke, einzig nachhaltige Art ihn zu überzeugen bzw. ihm einen Weg aufzuzeigen, ist es, ihm vorzuleben, das Meditation für dich positive Auswirkungen auf dein Leben hat. Indem er dich immer wieder sieht, wie du meditierst, wird er vielleicht wieder das Bedürfnis spüren, sich mit Meditation zu befassen und wenn er das wieder klar artikuliert, dann geht doch zusammen zu einem Meditationsabend in einem buddhistischen Zentrum oder zu einem erfahrenen Meditationslehrer. Unter professioneller Anleitung lassen sich auch etwaige Fragen klären und gemeinsam überlegen, welche Meditationsform die richtige für deinen Freund sein könnte. Allerdings muss der Wunsch eindeutig von ihm kommen.

    Es gibt Studien, die zeigen, dass Meditation sich positiv bei Depressionen auswirken kann. Allerdings kann es gerade am Anfang auch dazu kommen, dass Traumata, Ängste ect. hochkommen, was dein Partner vielleicht mit seinen Worten Widerwillen gespürt / gegen seine Natur / kann es nicht aushalten, umschreibt. Solche Gefühle müssen ernst genommen werden. Ich denke, ein Gespräch mit einem Therapeuten kann in diesem Fall hilfreich sein.

    Alles Gute für euch beide!

    • This reply was modified 6 years, 11 months ago by .
    #5738
    caromedi
    Participant

    Ich stimme Laura hierbei zu! Es ist toll, von anderen zur Meditation ermutigt und motiviert zu werden, führt bei zu viel Druck allerdings eher in die gegengesetzte Richtung.
    Ich kann hier selbst aus Erfahrung sprechen, denn ich war auch schon in der Lage, dass ich mich -obwohl es nur gut gemeint war- unter Druck gesetzt gefühlt habe, was das meditieren betrifft. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch unter extremen Schlafproblemen gelitten und Meditation hat mir letztendlich auch sehr dabei geholfen! Aber sie muss gewollt von einem Selbst kommen und kann nicht erzwungen werden.

    Als ich einen Vipassana-Kurs in Indien absolviert habe, war ein Teilnehmer vor Ort, der nach 2 Tagen aufgrund seiner schweren Vergangenheit und Depressionen abbrechen musste. Er hielt es einfach nicht aus zu dem Zeitpunkt mit seinen vergangenen Erlebnissen auseinandergesetzt zu werden.
    Ich denke vor allem bei Depressionen ist es oft schwer eine regelmäßige Meditationspraxis zu starten. Man wird nunmal in vollkommener Ruhe mit seinen Problemen konfrontiert, damit kommen die Wenigsten klar.

    Ich glaube auch, dass du hier einfach geduldig sein musst und mit gutem Beispiel voran gehen solltest. Wünsche euch ebenfalls alles Gute!

    #8422
    donnergugi
    Participant

    Vielen Dank Dir Laura und vielen Dank Dir caromedi. Im Großen und Ganzen weißt Ihr beide schon auf die Gefahr des “zuviel Druck” erzeugen selbst wenn man das gar nicht beabsichtigt. Ich weiß ja selbst wie ich mich fühle, wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle.

    Ich hatte auch ein wenig eine Ahnung, dass bei Ihm etwas angerührt wurde, was ihm sehr unangenehm und da kann man nicht mit dem “Brecheisen” ran.

    Okay, ich meditiere einfach wie gewohnt weiter und sollte er Interesse zeigen werde ich ihn unterstützen und z.B z.B. einen Besuch in einem Zentrum anregen.
    Übrigens hat er mir gestern berichtet, dass er beim fränzösch/deutschen Sender die Doku “Die heilsame Kraft der Meditation” geschaut hat- ist ja schonmal was!

    #8773
    Phoenix
    Participant

    Wie Caromedi schon schreib, können in der Meditation Bilder, Gefühle und Empfindungen “hochkommen”, mit denen gerade ein Anfänger ohne eine gute Begleitung nicht so ohne weiteres zurecht kommt. Da empfiehlt es sich, einen Therapeuten zu Rate zu ziehen, der auf beiden Gebieten Erfahrung hat – mit Meditation und mit dem Umgang von psychischen Problemen.

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