StartDein MeditationsforumMeditation – AllgemeinInformelle – also aktive Meditation – im Alltag: Kabat Zinn und der AtemReply To: Informelle – also aktive Meditation – im Alltag: Kabat Zinn und der Atem

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InnererZeuge
Participant

Hallo Kaffee89,

erstmal herzlichen Dank für Deine ausführlichen Informationen. Nun habe ich einige Zusammenhänge besser verstanden, zumindest denke ich das. Nun meine Meinung zu zwei unterschiedlichen Dingen:

1.) Meine Meinung zu DBT und Achtsamkeitsübungen
In der DBT kommen Achtsamkeitsübungen zum Einsatz, um Deine Balance wahren bzw. wieder herstellen zu können. Die Atmung ist eine davon und kommt zum Einsatz, wenn es notwendig ist (situationsabhängig). Durch regelmäßige Übung (ähnliche wie das Autofahren lernen) entwickelst Du beispielsweise folgende Fertigkeiten:
– Atmung und Fokussierung auf Deine Arbeit, damit Du diese mit voller Aufmerksamkeit verrichten kannst. (Dadurch kommst Du in den Flow, wie beim Jonglieren und fühlst Dich wohl?!)
– Atmung, um Deine Gedanken kommen und gehen zu lassen, ohne Dich in ihnen zu verstricken.
– Atmung, um Dich neu Fokussieren zu können, falls Du bereits am Abschweifen bist.
– Atmung um Gefühle zu zulassen, ohne dass Du diese kontrollieren musst.
– usw.

Du lernst also, durch Deinem Atem Deine Wahrnehmung & Gedanken so zu steuern, dass Du problematische Situationen (welche derzeit bei Dir zu unbeherrschbaren Emotionen führen) meistern kannst. Dein Therapeut kann mit Dir diese Skills ein-trainieren. Falls möglich, dann bespreche dies mit Deinem Therapeuten, weil er Fachmann ist und Dich besser kennt wie ich.

Wenn die Regulation bei Dir mit der Körperwahrnehmung funktioniert, dann ist das okay. Das Ergebnis zählt!

2.) Meine Meinung und Erfahrung zur Atem-Meditation
Die Atem-Meditation führt wegen der Abstinenz von Gedanken zu einem entspannten körperlichem Zustand (psycho-somatische Einheit > keine „geistigen“ Gedanken = keine „körperlichen“ Anspannungen). Zudem führt die Atem-Meditation von der „Verstandes-Ebene“ zur „BewusstSEINS-Ebene“. Die dauerhafte Übung der Atem-Meditation führt zur Gedankenreduktion, begünstigt funktionales Denken und kann eine gelassene Haltung steigern. Die Atem-Meditation zielt im Gegensatz zu den Achtsamkeitsübungen, welche im DBT Anwendungen finden, keine weiteren Aktionen (z.B. Fokussieren) an.

Mein persönliches Fazit:
– Achtsamkeitsübungen (wie Atem-Übungen) können Dir ein guter Helfer in schwierigen Situationen sein.
– Atem-Meditation kann Dich generell ausgeglichener und gelassener machen.

Ich freue mich auf Dein Feedback.

LG, der BeHo.