Suchterkrankungen sind vielgestaltig: Alkoholismus, Sexsucht, Drogensucht, Tablettensucht, Spielsucht oder auch Rauchen, um nur einige zu nennen. Süchte gehören in professionelle Behandlung. Der erste Weg sollte zum Arzt oder in eine Suchtberatungsstelle führen. 

Die Ausnahme bildet hier das Rauchen. Es ist zwar ebenfalls eine Sucht, die aber mit starkem Willen und der richtigen Unterstützung auch in verschiedenen Fällen allein gemeistert werden kann. Meditation kann bei Süchten jeder Art helfen und dich dabei unterstützen, wieder ohne das Suchtmittel leben zu können.

Generell kann die Meditation bei Süchten jeder Art begleitend angewendet werden. Trotzdem solltest du immer einen professionelle ärztliche Rat einholen. Außer beim Rauchen, bei dem du auch allein und auch nur mit Hilfe der Meditation die Sucht bekämpfen kannst. Es kommt aber letztlich auch immer auf die Persönlichkeit des Betroffenen an.

 

Wie wirkt Meditation bei Süchten?

Meditation hilft bei der Suchtentwöhnung. So fanden Forscher bei einer Studie der Carnegie Mellon Universität in den USA heraus, dass verschiedene Meditationsformen helfen, Süchte zu bekämpfen. Besonders Erfolge bei Rauchern, die aufhören wollten, wurden hier festgestellt. So hilft laut wissenschaftlichen Studien die Meditation nicht nur dabei das Verlangen nach dem suchtauslösenden Mittel zu mindern, sondern sie führt auch zu mehr Entspannung. Allerdings bedarf es etwas Übung. Wenn du jedoch regelmäßig meditierst, wirst du erste Verbesserungen nach circa zwei Monaten bemerken.

So kann die Meditation als begleitende Maßnahme sehr hilfreich sein. Das Verlangen nach dem Suchtmittel wird deutlich reduziert. Viele Therapiezentren, die sich mit der Suchtentwöhnung befassen, setzen schon heute auf Meditation. Langfristig lassen sich damit als Begleittherapie zur ärztlichen Behandlung sehr gute Erfolge erzielen.

 

Meditationstechniken bei Süchten

Sehr gute Erfolge werden mit der Mantra-Meditation und der Kundalini-Meditation bei Süchten verschiedenster Art erzielt.

 

"Om mani paedme hum" ist eines der beliebtesten Mantras.
“Om mani paedme hum” ist eines der beliebtesten Mantras.

Mantra-Meditation

Die Mantra-Meditation ist einfach zu erlernen, sodass sie auch Anfänger gut nutzen können. Alle Gedanken werden in eine bestimmte Richtung gelenkt. Dabei helfen die Mantras. Dies können ganze Sätze, Verse oder auch nur einzelne Worte sein. Beliebte Mantras sind das Wort Om oder Wörter wie Liebe und Ich bin. Alle Gedanken gehen so in eine bestimmte Richtung wobei Stress und Ängste ebenso abgebaut werden, wie das Verlangen nach dem Suchtmittel.

Das gewählte Mantra wird mit dem ruhigen und regelmäßigem Atmen immer wieder angesagt oder gedacht. Die Mantra-Meditation solltest du am besten täglich praktizieren, wobei schon rund 5 bis 10 Minuten ausreichen. Dann lassen sich nach wenigen Wochen schon Besserungen hinsichtlich deines Selbstvertrauens und deiner Stimmung feststellen.

 

Wecken Sie die "Schlangenkraft" in sich!
Wecken Sie die “Schlangenkraft” in sich!

Kundalini-Meditation

Die Kundalini-Meditation ist eine aktive oder dynamische Meditationsform. Die körperliche Bewegung ist dabei sehr wichtig und soll dafür sorgen, dass körperliche und emotionale Spannungszustände gemindert oder ganz abgebaut werden. Durch die Bewegung gilt es zur Innenschau, also zu innerlicher Ruhe und Ausgeglichenheit zu gelangen. Die Bewegungen werden hier eher schüttelnd durchgeführt.

Meditiert wird bei der Kundalini-Meditation ungefähr eine Stunde. Diese Meditationseinheit setzt sich aus vier Phasen von je 15 Minuten zusammen. Diese vier Phasen sind das Schütteln gefolgt von Tanzen, Meditation und abschließender Stille. Der ideale Zeitpunkt für die Kundalini-Meditation ist der späte Nachmittag oder Abend. Hier lässt sie den Tag entspannt ausklingen. Ein- bis zweimal die Woche solltest du für eine Stunde so meditieren. Dann stellen sich nach zwei bis drei Monaten in der Regel nachhaltige positive Effekte ein.

 

Weitere Alternativen

Neben verschiedenen Meditationsformen haben sich auch Ayurveda und Tai Chi als Begleittherapie zur Bekämpfung von Süchten bewährt.

 

Ayurveda

Ayurveda ist eine sehr alte und traditionelle indische Heilslehre. Übersetzt bedeutet das Wort Ayurveda nicht zu Unrecht Wissen vom langen Leben. Für die ayurvedischen Ärzte sind Umwelteinflüsse, Stress oder auch ein falscher Lebensstil die Auslöser für Krankheiten und Süchte. So setzt auch die Behandlung an diesem Punkt an.

Ayurveda versucht die Konstitutionstypen Pitta, Vata und Kapha mit Hilfe von pflanzlichen Medikamenten, Massagen, der richtigen Ernährung und der Meditation wieder in Einklang zu bringen. Der Körper soll durch Ölmassagen oder Fasten entgiftet werden und kommt so wieder in sein Gleichgewicht. Dadurch lassen sich auch Süchte effektiv bekämpfen. Damit sich Erfolge einstellen solltest du zuerst eine mindestens zweiwöchige Ayurveda-Kur machen und auch danach den eigenen Lebensstil durchdenken und dem Ayurveda anpassen.

 

Tai Chi ist stilisierter, meditativer Kampf.
Tai Chi ist stilisierter, meditativer Kampf.

Tai Chi

Tai Chi ist die traditionelle Kunst des chinesischen Schattenboxens. Dabei werden Bewegungs- und Atemübungen kombiniert und gemeinsam durchgeführt. Die Bewegungen sind gleichmäßig langsam und fließen in einander. Anfänger sollten jedoch zuerst einen professionell geleiteten Kurs besuchen. Sobald die Grundtechniken beherrscht werden kann auch problemlos Zuhause trainiert werden.

Tai Chi hilft den Kopf zu befreien und Stress abzubauen. So wird der Blick auf das Wesentliche gelenkt. Auch Süchte können damit erfolgreich bekämpft werden. Zumindest als Begleittherapie. Zweimal pro Woche 30 bis 45 Minuten reichen aus damit sich nach zwei bis drei Monaten Veränderungen einstellen.

 

Resümee: Meditation kann stärkend und selbstregulierend wirken

Süchte der verschiedensten Art lassen sich auch mit Meditation erfolgreich bekämpfen. Allerdings sollte jedem klar sein, dass eine ärztliche Therapie immer an erster Stelle steht und die Meditation eine sehr hilfreiche Begleittherapie darstellt. Süchte sind ernsthafte Erkrankungen mit denen man nicht spaßen sollte. Sie gehören immer in professionelle Hände. Mittlerweile befürworten aber viele Ärzte und Therapiezentren die Meditation und weitere Entspannungstechniken, da sie sich sehr bewährt haben.

Du solltest also in jedem Fall mit deinem Arzt darüber sprechen und zusätzlich zur ärztlichen Behandlung meditieren. Die Meditation stärkt das Selbstbewusstsein, baut Stress und Ängste ab und kann auch das Verlangen nach dem Suchtmittel deutlich reduzieren. Sie ist also als begleitende Therapie bei Süchten der unterschiedlichsten Art sehr gut geeignet. Sogar bei der Rauchentwöhnung hat sich diese Technik sehr gut bewährt und ist nur zu empfehlen. Die Dauer der Meditation bis sich Ergebnisse einstellen kann natürlich nicht pauschal festgelegt werden. Dies variiert von Person zu Person. Allerdings solltest du für die Dauer einer Entzugstherapie die Meditation auch begleitend durchführen. Später kannst du diese Technik dann deinem Alltag anpassen.