Wer loslassen kann, wird belohnt. Wenn du Loslassen und Annehmen zu deiner Leitstrategie machst, gewinnst du Energie und Freiheit. Du lebst dein eigenes Leben ohne Verpflichtungen und Schuldgefühle anderen gegenüber. Das Hauptgefühl, welches du erntest, ist Gelassenheit.
Wann ist es notwendig, loszulassen und wie kann es gelingen?
Zunächst stellen wir uns die Frage, was genau Loslassen ist.
Loslassen hat nichts mit einem kalten, feindseligen Rückzug gemein. Es ist auch kein verzweifeltes, resigniertes Akzeptieren von allem, was andere Menschen oder das Leben uns in den Weg werfen. Oder gar ein Ausweichen vor unseren wahren Verpflichtungen anderen und uns gegenüber.
Vielmehr bedeutet Loslassen, das jeder Mensch für sich selbst Verantwortung trägt, dass wir die Probleme, die wir nicht zu lösen haben, auch nicht lösen können. Zweifel daran stressen unser Verhalten, die Muskeln verspannen sich und wir empfinden Sorgen, Schmerz, Scham, Selbsthass und Verzweiflung. Wenn du loslassen kannst, lernst du, zu lieben und zu sorgen, ohne dabei verrückt zu werden.
Folge den 5 Tipps- Lasse los und übe dich in Gelassenheit:
Tipp 1: Lasse los und erfahre Gelassenheit, indem du Unerledigtes zurücklässt
Jeder von uns möchte etwas vollbringen, wir alle haben Ziele und wollen sie erreichen. Immer wieder tauchen neue Herausforderungen, Pläne und Projekte auf. Zählst du zu den Menschen, die geneigt sind, sich an dieser Stelle zu überfordern? Du musst unbedingt etwas zu Ende bringen, weil es sonst zu spät ist? Möglicherweise hast du das Gefühl, dass schon morgen der Tod einen Strich unter deine Bemühungen setzen könnte.
Was lässt dich glauben, dass du jedes Ziel erreichen kannst, bevor du stirbst? Entspricht diese Haltung nicht eher einem neurotischen Bedürfnis, sich selbst etwas beweisen zu müssen? Halte dir stets vor Augen, dass das Leben eine Kette voller Unvollständigkeiten ist. Insofern wird ein erfolgreiches Leben auch ein unvollendetes Leben sein. Denn um so erfolgreicher du bist, desto mehr bleibt ungetan. Befreie dich von einem Trugschluss und erkenne, dass du nicht jedes Ziel erreichen musst. Lediglich zur Treue bist du verpflichtet. Es bleibt immer etwas unerledigt. Je erfolgsorientierter du lebst, desto mehr gerätst du in Spannung und Hektik.
Tipp 2: Lasse los und erfahre Gelassenheit, indem du nicht mit dem Kopf durch die Wand willst.
Nicht selten begegnen wir Menschen, die solange nicht locker lassen, bis sie mit einem blutigen Kopf in der Wand stecken bleiben. Verzweifelt kämpfen sie gegen die Flügel einer Windmühle und wollen etwas durchsetzten, was nicht durchzusetzen ist. Es ist ein uneinsichtiger Kampf, denn die Ziele entsprechen nicht der Realität. Derartige Kämpfe machen unzufrieden, hektisch und unglücklich.
Sinnlos werden Kräfte und wertvolle Energien verschwendet. Wie lange zeterst du über ein vergossenes Glas Milch? Nimm es hin, du kannst es ohnehin nicht mehr ändern. Kein „hätte“, „sollte“, „wenn“ und „aber“, ändern etwas an der Situation. Es ist ein falsches Ziel, an dem du in diesem Moment festhältst. Schau auf die machbaren Dinge, sehe den Erfolg und erlange Zufriedenheit.
Tipp 3: Lasse los und erfahre Gelassenheit, wenn du die Vergangenheit ruhen lässt!
Vergangenes ist vergangen. Die Gegenwart ist gegenwärtig und messbar. Vokabeln wie „Hätte“ und „Wenn“ verstärken nur deine Unzufriedenheit. Höre auf, immer mit einem Auge auf eine missglückte Vergangenheit zu schauen. Letztendlich neigst du nur zu Selbstmitleid und Selbstvorwürfen. Schenke der Gegenwart deine ganze Aufmerksamkeit.
Konzentriere dich auf das Heute und du kommst voran.
Tipp 4: Lasse los und erfahre Gelassenheit, indem du deine negativen Gedanken stoppst!
Jeder negative Gedanke produziert ein negatives Gefühl. Dieses wiederum produziert destruktives Handeln. Gibst du negativen Gedanken einen Platz, bist du im Begriff deinen Körper mit Ballaststoffen zu füttern und dich zu vergiften. Wie äußern sich solche negativen Gedanken? In der Regel beinhalten sie bösartige Unterstellungen, sie rauben dir jede Freude, lassen dich Schlimmes befürchten und malen den Teufel an die Wand. Versuche, deine negativen Gedanken aufzugreifen, nimm sie zunächst an und versuche sie mit positiven Gedanken abzulösen.
Am einfachsten gelingt dies in der meditativen Versenkung. Nehme an und lasse los! Stelle dir eine langsam ziehende Wolke vor, die deine aufkommenden negativen Gedanken sanft davon trägt. Das Wolkenfeld verändert sich und ist nun bereit, positive Gedanken aufzunehmen.
Tipp 5: Lasse los und erfahre Gelassenheit, indem du beunruhigende Fragen weiter gibst.
Es gibt viele Fragen, die unsere Gewissheit infrage stellen. Diese Fragen beunruhigen und umtreiben uns. Warum musste das Kind meines Nachbarn so früh sterben? Warum werden immer die Ärmsten von Katastrophen heimgesucht? Warum trifft das Schicksal immer die Menschen, die dochviel Gutes tun? Ich habe meine Frau verloren, womit habe ich das verdient? Es sind Fragen, die wir nicht beantworten können. Niemand kann diese Hoffnungslosigkeit, Unruhe und Zweifel beseitigen. Es gibt sicher einen Tag, an dem wir diese bedrückenden Fragen vor einer Tür ablegen können. Die Fragen verlieren dann an Gewicht.
Aber was kannst du heute, jetzt tun, um loszulassen? Versuche, in schwierigen Situationen den Schmerz nicht zu verdrängen, sondern nimm ihn an. Benenne dein Gefühl. Sei es Angst, Trauer oder Schmerz. So förderst du auf gesunde und natürliche Weise das Loslassen. Überlasse nicht alles der Zeit, welche die Wunden heilt. Vielmehr übernehme diese Heilung selbst. Immer mit dem Wissen, dass es jetzt so ist, wie es ist, aber es wird auch irgendwann anders.
Vielleicht hilft dir auch diese Auffassung weiter: Die Chinesen, wie auch die Griechen verstehen jede Krise als eine Chance. Krise kommt von griechisch „krisis“ und bedeutet Wendepunkt. Jede Krise ist somit auch ein Hinweis auf weitere Möglichkeiten. Egal wie schlimm etwas ist, es steckt immer eine Chance darin.
Ein sehr schöner Artikel, vielen Dank dafür!
Neben dem Loslassen ist für mich vor allem auch das Auflösen (oder vielleicht auch Loslassen) von Erwartungen ein wichtiger Schlüssel zu Gelassenheit und Glück. Meditation und Yoga haben mir dabei sehr geholfen.
Liebe Grüße,
Adem