Wärme dich mit der Kraft deines eigenen Feuers.
Wärme dich mit der Kraft deines eigenen Feuers.

 

Du möchtest dich nur mit Kraft der Meditation wärmen? Kennst du die Tummo-Meditation? Sie schafft dir mit fortschreitender Übung innere Wärme – jetzt, da die Temperaturen trotz Frühlingsbeginn wieder zu sinken beginnen, ist vielleicht ein willkommener Anlass diese anzufangen, zu praktizieren…

Tummo ist ein aus dem tibetischen stammendes Wort. Es steht, je nach Quelle, für „rasendes Weib, der/die Grimmige, innere Hitze, oder inneres Feuer“. Es bezeichnet eine fortgeschrittene Meditationstechnik mit tantrischen Elementen.

 

Herkunft und Geschichte

Obwohl auch in Indiens Vajrayana Tradition praktiziert, ist Tummo durch den tibetischen Buddhismus und vor allem durch den Meister Nāropa bekannt geworden. Dieser schrieb als erster über Tummo, welches er als „Mystische Hitze“ bezeichnete.

Vorher (bis ins 10. Jahrhundert) war die Technik nur mündlich vermittelt und gelehrt worden. Ein weiterer, in Tibet sehr bekannter Tummo-Praktizierender war Milarepa, der die Bön-Tradition lebte.
 

Ziele der Tummo-Meditation

  • Kontrolle über die Körpertemperatur
  • Überleben in kalten Temperaturen
  • Stärkung von Körper und Geist
  • Freisetzung körpereigener Heilkräfte
Wie die Übersetzung des Namens schon erahnen lässt, ist das Ziel dieser Meditation die Wärmeerzeugung durch die Erhöhung der Körpertemperatur. Ohne den Einsatz von Fremdmitteln, wird der Körper soweit erwärmt, dass er sich gegen niedrige Umgebungstemperaturen zur Wehr setzen kann. Energie wird von innen nach außen gelenkt und Negatives aus Gedanken, Gefühlen und Einstellungen wird „verbrannt“. So schützt die Wärme den Körper und den Geist gleichermaßen.

Hier sieht man deutlich, dass Temperaturen im Minusbereich für Tummo-Erfahrene kein Problem mehr darstellen:

 

Die Tummo-Praxis

Um Tummo praktizieren zu können, ist nicht nur ein hohes Maß an spiritueller Kenntnis nötig, sondern auch die meditativen Fähigkeiten sollten geübt sein. Der tibetische Buddhismus bereitet Körper und Geist mit Vorbereitungsübungen auf die Tummopraxis vor.Tummo kombiniert Körperhaltung und Gestik mit selbstloser Versenkung, affirmativer Sensualisierung und der Beherrschung des Atems. Das Zusammenwirken dieser Komponenten sorgt dafür, dass die Körpertemperatur in den Hauptenergiezentren gebündelt und von dort aus gelenkt werden kann.

Es gibt zwei Arten der Tummo Ausübung: Das Yoga-Tummo, aus dem tibetisch-esoterischen Bud­dhis­mus und das Leichenhaltungs-Tummo. Letzteres wird auch als „der König von Tummo“ bezeichnet.
Die Verwirklichungskraft wird anhand der Körpertemperatur in vier Stufen eingeteilt, welche bei wirklich Geübten die als Fieber geltende Temperatur noch weit übersteigen kann.

 

Die vier Stufen

  • Stufe der Anfangswärme: 46-54° C
  • Stufe der Freude der Hitze aus Meditation: 54-66° C
  • Stufe der Leer­heit und Exis­tenz bei hoher Tem­pe­ra­tur: 66-93° C
  • Stufe der groß­ar­tigen Freude bei äußers­ter Hitze: >93° C

Jede Stufe soll Krankheiten heilen können. So gäbe es, wenn die zweite Stufe beherrscht wird, nur noch fünf Krankheiten und wenn die dritte Stufe beherrscht wird nur noch zwei Krankheiten die sich durch Tummo nicht heilen ließen. Die Beherrschung der vierten Stufe, bezwinge jede Krankheit des eigenen Körpers. Darüber hinaus, können auch Krankheiten bei anderen durch und mit der eigenen Hitze behandelt und geheilt werden.

 

Forschung

Studien konnten die tatsächliche Erhöhung der Körpertemperatur von Probanden messen. Begründet wird dieses, durch die Sensibilisierung des Körpers und der erhöhten Wahrnehmung für dessen Vorgänge, welches den Eingriff und die Steuerung dieser durch Psychosomatik und Biofeedback ermöglicht.

Die erhöhte Temperatur wurde zum Beispiel in den Fingern der Probanden gemessen und stieg dort um über 8° C an. Ein weiterer körperlicher Effekt ist die Senkung der Herzfrequenz während des Praktizierens.

 

Für wen ist die Tummo Meditation geeignet?

Tummo ist eine traditionsreiche und sehr spannende Form der Meditation. Aber sie gilt nicht ohne Grund als eine der Meditationsarten für Fortgeschrittene. Sie muss mit Zeit, Willen und Hingabe erst erlernt und dann geübt werden. Andere Meditationsarten sind für Anfänger besser geeignet und sinnvoller als das Praktizieren der „mystische Hitze“.