Menschen, die unter Tinnitus leiden, klagen über wiederkehrende Geräusche im Ohr. Diese können ratternd, zischend, pfeifend oder auch rauschend sein. Manchmal treten die Ohrgeräusche nur phasenweise auf. Sind sie aber akuter, können sie auch dauerhaft bleiben. Wenn du davon betroffen bist, erscheinen dir die Töne nicht nur lästig, sondern sie sorgen auch für psychische Begleiterscheinungen. Halten die Geräusche dann auch noch über einen längeren Zeitraum hinweg an, sind meist Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und in schlimmeren Fällen sogar Angstzustände die Folge.
Die Auslöser für Tinnitus und Ohrgeräusche können vielfältig sein. Stress, erhöhter Blutdruck, Kreislaufprobleme, Herzrhythmusstörungen, Stoffwechselerkrankungen und sogar Kiefergelenkschmerzen können die Ursache dafür sein. Bei lang anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden. Meist erfolgt dann eine medikamentöse Behandlung. Bei geringeren Problemen oder auch als Begleittherapie sind aber verschiedene Entspannungsmethoden zu empfehlen.Meditation wäre eine davon. Sie bringt den Körper wieder ins Gleichgewicht und sorgt für mehr Ruhe und Entspanntheit. So lassen sich auch Tinnitus und Ohrgeräusche besser behandeln. Manchmal reicht Meditation als Behandlungsform dieser Erkrankung auch schon aus.
Hier solltest du selbst herausfinden, was dir gut tut und dies natürlich auch mit deinem Arzt absprechen. Begleitend wirkt die Meditation jedenfalls sehr gut bei diesen Problemen.
Wie wirkt Meditation bei Tinnitus und Ohrgeräuschen?
Natürlich lassen sich auch Tinnitus und Ohrgeräusche, besonders die stressbedingten, mit Meditation erfolgreich behandeln. Verschiedene Techniken sind hier sehr erfolgversprechend. Besonders die leichter verlaufende Form der Ohrgeräusche, die oftmals auch nur vorübergehend auftritt, lässt sich so gut behandeln. Hier ist dann manchmal sogar die medikamentöse Therapie unnötig. Bei Tinnitus kommt es auf den Verlauf an. Ist die Erkrankung sehr schlimm und die Geräusche im Ohr sehr stark und zudem auch dauerhaft, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Allerdings kann die Meditation in diesem Fall als begleitende Maßnahme durchgeführt werden.
Wenn du jedoch nur unter einem schwachen Krankheitsverlauf oder unter kurzzeitigen Ohrgeräuschen leidest, reicht manchmal sogar schon die Meditation als Behandlungsmethode aus. Dies hat sogar die Studie der Uni Hamburg bestätigt. Durch die Meditation nehmen meist auch die Ohrgeräusche ab und du fühlst dich diesen nicht mehr so ausgeliefert. Allerdings hängt der Erfolg der Meditation von einer regelmäßigen Durchführung ab. Je nach gewählter Meditationstechnik sind nach rund ein bis zwei Monaten Besserungen wahrzunehmen. Solltest du bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Meditation haben, fällt es dir leichter zu meditieren und du kannst auch schon eher mit Erfolgen rechnen.
Meditationstechniken bei Tinnitus und Ohrgeräuschen
Bei Tinnitus und Ohrgeräuschen sind vor allem die Zen-Meditation und die Mantra-Meditation sehr erfolgversprechend.
Zen-Meditation
Die Methode der Zen-Meditation wird sitzend mit aufrechtem Oberkörper durchgeführt. Die Hände liegen in der Schalenposition aufeinander und die Daumen berühren sich dabei ganz leicht. Wichtig ist bei dieser Technik der gerade Oberkörper und eine gleichmäßige Atmung.
Es gibt keine speziellen Atemtechniken, die du hier befolgen musst. Es ist nur wichtig, dass du möglichst gleichmäßig durch die Nase atmest.
Idealerweise nutzt du die Zen-Meditation als Start in den Tag. Am besten noch vor dem Frühstück. Dann sind der Körper und der Geist nicht belastet und frei für die Meditation. Täglich solltest du ganz nach deinem persönlichen Bedürfnis wenige Minuten meditieren. Dann kannst du schon nach ein paar Wochen mit guten Ergebnissen rechnen.
Mantra-Meditation
Sehr empfehlenswert ist bei Tinnitus und Ohrgeräuschen auch die Mantra-Meditation. Die Form der Meditation ist zudem absolut einfach und kann auch von Anfängern sehr gut durchgeführt werden. Dabei werden die Gedanken in eine bestimmte Richtung gelenkt und alles, was Stress, Ängste und innere Unruhe verursacht, wird so in den Hintergrund gestellt. Der Geist wird frei und kann abschalten und entspannen. Somit geraten auch Ohrgeräusche in den Hintergrund und die Angst vor neuen nimmt deutlich ab.
Bei der Mantra-Meditation werden die Gedanken in eine bestimmte Richtung, also auf ein Mantra gelenkt. Dies kann ein Satz sein, den du immer wieder wiederholst. Aber auch nur ein einziges Wort ist möglich. Für Einsteiger empfiehlt sich vorerst nur ein einziges Wort. Dies können deutsche Wörter wie Liebe oder Friede sein, aber auch Wörter aus anderen Sprachen. So werden außerdem oft das Wort Om aus dem Sanskrit oder die Wortverbindung Ich bin genutzt. Damit sich wirkliche Erfolge einstellen und die Ohrgeräusche verschwinden, ist Kontinuität entscheidend. Täglich 10 bis 20 Minuten Mantra-Meditation können schon nach rund wenigen Wochen erste Wirkungen zeigen.
Weitere Alternativen
Neben der Meditation gibt es aber auch noch weitere alternative Entspannungsmethoden, die bei Tinnitus und Ohrgeräuschen sehr hilfreich sind. So sind hier autogenes Training, progressive Muskelrelaxation und Biofeedbacktraining zu nennen. Weiterhin sind Sportarten, die keinen Leistungsdruck aufbauen, empfehlenswert. Resultieren die Ohrgeräusche aus Verspannungen, kann auch Schwimmen sehr gut sein.
Autogenes Training
Damit beim autogenen Training ein absoluter Entspannungszustand erzeugt wird, ist die Autosuggestion von größter Wichtigkeit. Anfänger sollten in jedem Fall eine Gruppe besuchen, welche das autogene Training unter fachkundiger Anleitung durchführt. Hast du jedoch bereits Erfahrungen mit dieser Entspannungstechnik erworben, kannst du auch gern allein von Zuhause aus beispielsweise mit Hilfe einer CD trainieren.
Um Ohrgeräusche erfolgreich zu bekämpfen, solltest du etwa zweimal die Woche rund 30 Minuten autogenes Training absolvieren. Jedes Element sollte circa fünf Minuten dauern, ehe du zum nächsten wechseln. Nach rund zwei Monaten solltest du Fortschritte bemerken.
Progressive Muskelrelaxation
Tinnitus und Ohrgeräusche sind oft auch die Ursache für dadurch auftretende Ängste und dadurch resultierende körperliche Verspannungen. Damit diese effektiv abgebaut werden, ist die progressive Muskelrelaxation sehr zu empfehlen. Die unterschiedlichen Muskelpartien werden angespannt und sofort darauf wieder entspannt. Dies führt zu einer allgemeinen körperlichen Entspannungsreaktion. Nebenbei fördert diese Technik nicht nur die Entspannung des Körpers, sondern auch die Selbstwahrnehmung.
Die progressive Muskelrelaxation hilft Stress abzubauen und gleichzeitig bereits bestehende Verspannungen zu mildern. Damit Fortschritte auftreten, solltest du einmal wöchentlich für ungefähr 30 Minuten diese Technik anwenden. Je nachdem wie verspannt du zu Beginn der Therapie bist, werden erste Ergebnisse nach zwei bis vier Monaten sichtbar. Die progressive Muskelrelaxation eignet sich aber auch sehr gut, um Verspannungen effektiv vorzubeugen.
Biofeedbacktraining
Biofeedbacktraining wird meist in ärztlichen oder psychologischen Praxen angeboten. Es handelt sich dabei um ein entspannendes muskuläres Tiefentraining. Beherrschst du diese Technik erst einmal, kannst du sie jederzeit bequem anwenden. Empfehlenswert ist vor allem die sanfte Methode nach Ruwwe. Sie sollten diese Entspannungstechnik am besten zuerst in der Gruppe erlernen, da sich dann die einzelnen Teilnehmer oft auch gegenseitig motivieren. Alle Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden.
Oft empfiehlt es sich dazu ein Tinnitus-Tagebuch zu führen. Hier können alle Veränderungen gut vermerkt werden. Beim Biofeedbacktraining reichen schon wöchentlich 30 bis 45 Minuten aus. Diese sollten aber wirklich regelmäßig durchgeführt werden. Dann sind Verbesserungen nach circa zwei bis drei Monaten wahrscheinlich.
Resümee
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit Meditation und natürlich auch mit weiteren Entspannungsverfahren sehr gute Ergebnisse bei Tinnitus und Ohrengeräuschen erzielt werden können. Meditation hilft, den durch die Krankheit entstehenden Stress, abzubauen und auftretende Ängste zu lindern. Weiterhin wirst du damit besser entspannen und so den Ohrgeräuschen auch anders entgegentreten. Zudem werden Ohrgeräusche meist allein durch die Meditation merklich gemildert. Meditation kann so bei einer schwächeren Form der Erkrankung als Therapie völlig ausreichen. Tritt jedoch ein stärkerer Verlauf auf, kann sie zumindest unterstützend angewandt werden. Dies wird auch von vielen Mediziner befürwortet.
Je nach der Intensität der Ohrgeräusche und nach der angewandten Meditationstechnik wirst du schon nach rund ein bis zwei Monaten Verbesserungen feststellen. Vorausgesetzt, dass du regelmäßig meditierst. Am besten du integrierst dein Meditationsritual gleich fest in den Alltag. Dann ist die nötige Zeit auch immer vorhanden. Durch regelmäßiges Meditieren wirst du nicht nur deine Ohrgeräusche in den Griff bekommen, sondern auch viele Probleme des Alltags mit mehr Gelassenheit meistern.
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