Die Metta-Meditation ist heute noch eine Der wichtigsten Meditationsformen im Budddhismus.
Die Metta-Meditation ist heute noch eine Der wichtigsten Meditationsformen im Budddhismus.

Die Metta-Meditation ist eine der ältesten Formem der buddhistischen Meditation. Ziel der Meditationsübungen ist das Erreichen einer liebevollen, wohlwollenden Haltung gegenüber der Welt und allen fühlenden Wesen. Der Begriff „Metta“ entstammt der mittelindischen Sprache Pali und bedeutet übersetzt in Etwa „Freundschaft“, „Allgüte“ oder „Freundlichkeit“. Gleichwohl ist damit auch die Liebe im buddhistischen Sinne gemeint.

Diese Art der Meditation zählt zu den grundlegenden Meditationsübungen und inneren Haltungen des Buddhismus. Diese werden als die vier Brahmaviharas bezeichnet – der Begriff lässt sich mit „himmlische Verweilzustände“ oder „unermessliche Geisteshaltungen“ übersetzen. Neben Metta zählen dazu auch Mudita (Mitfreude), Upekkha (Gleichmut) und Karuna (Mitgefühl).

Mit der Metta-Meditation geht die Vorstellung einher, dass jedem fühlenden Wesen, das heißt jedem Lebewesen der Erde und des Universums, mit Wohlwollen und Freundlichkeit begegnet werden soll. Ein Lebewesen, gleich ob Mensch oder Tier, aus dem eigenen Herzen zu vertreiben und es abzulehnen, führt leidglich zu Ärger, Wut, Verbitterung und Zorn. Dass es sich dabei um Gefühle handelt, die der Lebenszufriedenheit eines Menschen sicher nicht zuträglich sind, wird nicht bezweifelt werden. Jedes Lebewesen soll akzeptiert und innerlich angenommen werden. Mit der Metta-Meditation üben Sie genau diese wohlwollende Haltung ein. Zu Beginn wird Ihnen dies möglicherweise nicht leicht fallen, doch wenn Sie sich auf die Erfahrungen, welche Sie sicher im Laufe der Zeit machen werden, einlassen, steht Ihrem Vorhaben eines anderen Weltverständnisses nichts mehr entgegen. Der Glaube an die buddhistische Religion ist dafür natürlich nicht notwendig, doch eine offene Haltung gegenüber neuen Denkansätzen ist unerlässlich.

 

Für wen ist die Metta-Meditation geeignet?

Die Gründe für diese Form der Meditation mögen sehr unterschiedlich sein. Möglicherweise sind Sie lediglich daran interessiert, Ihre eigene Weltsicht zu überdenken und für sich selbst eine Neuausrichtung zu finden. Vielleicht stehen Sie jedoch auch einem akuten Problem gegenüber und leiden aktuell darunter, verletzt worden zu sein oder negative Empfindungen einem anderen Menschen gegenüber zu haben. Doch das liebende Wohlwollen der Metta-Meditation richtet sich nicht nur an Ihre Mitmenschen, sondern ebenso an Sie selbst. Auch in Phasen des Selbstzweifels kann diese Form der Meditation also hilfreich sein und Sie darin unterstützen, liebevoller mit sich selbst umzugehen.

Geeignet ist die Metta-Meditation somit grundsätzlich für jeden. Sie benötigen dazu weder ein besonderes Equipment oder langjährige Erfahrung im Meditieren, noch sind körperliche Einschränkungen dabei hinderlich. Auch Kinder können im Übrigen eine Metta-Meditation durchführen. Bei nervösen oder aggressiven Störungen können Yoga und Meditationen für Kinder sehr hilfreich sein. Wissenswertes und Hinweise für eine kindergerechte Metta-Meditation bietet die Pagode Phat Hue, ein buddhistisches Kloster und Gesundheitszentrum in Frankfurt am Main.

 

Gestalten Sie sich einen schönen Ort zur Meditation.
Gestalten Sie sich einen schönen Ort zur Meditation.

Was benötigt man für die Metta-Meditation?

Außer etwas Ruhe, Zeit und einem bequemen Platz benötigen Sie zunächst nichts. Ob Sie zu einer entspannenden Musik meditieren oder nicht, ist Ihnen überlassen. Auch das Meditieren nach gesprochenen Anleitungen ist möglich, doch ebenso Geschmackssache. Achten sollten Sie in jedem Fall auf ein sicher ungestörtes Zeitfenster und eine entspannende Körperhaltung.

Ob Sie im Liegen auf der Couch oder einer Yogamatte oder im Sitzen auf einem Stuhl oder einem Sitzkissen, dem sogenannten Zafu, meditieren, ist Ihnen überlassen. Ein tiefes und ungehindertes Atmen sollte jedoch möglich sein und die für Sie richtige Position hängt auch von Ihrer Erfahrung im Meditieren ab. Ein Räucherstäbchen schafft für Sie vielleicht zusätzlich eine angenehme Atmosphäre. Allerdings sollten Sie sich stets mehr auf das Meditieren als auf das Zubehör konzentrieren. Der Erfolg meditativer Übungen ist schließlich weniger von Körperhaltung und Raumduft abhängig als von Ihnen selbst und Ihrer Bereitschaft, sich auf meditative Erfahrungen einzulassen.

 

Meditieren nach Anleitung, allein oder in einer Gruppe

Bestimmte Formen der Meditation lassen sich besser in einer angeleiteten Gruppe erlernen. Da es sich bei der Metta-Meditation um eine vergleichsweise einfache Meditationstechnik handelt, ist eine Gruppe oder ein Lehrer hierfür nicht notwendig. Zwar gibt es verschiedene gesprochene Anleitungen für die Metta-Meditation, doch auch diese sind nicht unbedingt notwendig. Als erste Hilfe können Sie eine solche Anleitung zwar nutzen, doch Sie werden schnell spüren, dass Sie Ihren eigenen Weg zur Meditation finden werden und dafür keine Anleitung mehr benötigen.

 

Ein Wecker kann helfen, Meditation und Tagesablauf in Einklang zu bringen.
Ein Wecker kann helfen, Meditation und Tagesablauf in Einklang zu bringen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die Metta-Meditation ist wie die meisten Meditationsformeneine Meditation, die einer gewissen Regelmäßigkeit bedarf. Der Erfolg ist weniger von den Minuten abhängig, die Sie jeweils auf die Meditationen verwenden. Planen Sie entsprechend jeden Tag ein wenig Zeit ein. Damit nehmen Sie sich schließlich auch Zeit für sich selbst und sorgen für bewusste Entspannung. Vielleicht finden Sie vor dem Einschlafen etwas Zeit oder nehmen sich eine Auszeit, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen. Es muss nicht jeden Tag zur gleichen Zeit meditiert werden, doch eine gewisse Regelmäßigkeit macht es Ihnen auch leichter, sich diese Auszeiten zu nehmen. Planen Sie zu Beginn etwas mehr Zeit ein, rechnen Sie ruhig mit 20-30 Minuten.

Wenn Sie im Meditieren jedoch bereits geübt sind, reichen durchaus 10-20 Minuten. Setzen Sie sich jedoch keine zwanghaften Zeitgrenzen. Sie meditieren, solange Sie möchten und finden im Laufe der Zeit die für Sie richtige Dosis. Setzen Sie sich dennoch ein zeitliches Limit, um anschließende Termine und Aufgaben nicht zu versäumen. Später können Sie die Metta-Meditation natürlich auch schneller und an jedem beliebigen Ort einsetzen, wenn Sie das Bedürfnis danach verspüren.

Den richtigen Zeitpunkt in Ihrem Leben gibt es ebenso nicht, doch sobald Sie Interesse und Freude an dieser Form der Meditation gefunden haben, können Sie damit beginnen und sich treiben lassen. Es muss schließlich keinen bestimmten Anlass dafür geben, seine Positionierung in der Welt zu überdenken und über seine innere Haltung zu meditieren. Allerdings ist etwas Ausdauer notwendig. Setzen Sie sich also nicht unter Druck. Das eigene Denken und Fühlen zu verändern, benötigt etwas mehr Zeit als nur wenige Tage. Doch bereits nach den ersten Meditationen werden Sie spüren, dass Sie anderen Menschen anders begegnen. Zu Beginn werden die Effekte noch nicht lange anhalten, doch im Laufe der Zeit stellen sich langfristige Erfolge ein. Schließlich handelt es sich um eine Meditation, deren Ziel die Entwicklung des Geistes ist.

 

Anleitung zur Metta – Meditation

Die Metta – Meditationen, die im westlichen Kulturkreis praktiziert werden, sind recht einfach durchzuführen. Der Glaube an den Buddhismus als Religion tritt dabei in den Hintergrund. Zu Beginn sollten Sie sich noch einmal verinnerlichen, worum es geht: Liebe im buddhistischen Sinn ist der wohlwollende, friedfertige und freundliche Umgang mit allen fühlenden Wesen. Sie möchten eine liebevolle, aufgeschlossene und gütige Umgangsweise mit anderen Lebewesen und ebenso mit sich selbst erreichen.

Negative Gefühle wie Wut, Ablehnung, Zorn oder Enttäuschung kommen und gehen. Zeitweise fühlt man sich so, als wäre man unter einer Welle dieser Emotionen verloren, doch sie lassen auch immer wieder nach. Mittels regelmäßiger Metta-Meditation soll erreicht werden, dass Sie auch die negativen Empfindungen annehmen, symbolisch umarmen, beruhigen und anschließend wieder ziehen lassen. Diese Vorstellung mag Ihnen noch suspekt erscheinen, mit etwas Übung wird es Ihnen jedoch leichter fallen. Der Schritt der Meditation ist es, sich selbst zu lieben, anzunehmen und anzuerkennen. Sie müssen sich selbst bedingungslos akzeptieren, um auch andere Lebewesen bedingungslos akzeptieren zu können. Die Bedingungslosigkeit ist von zentraler Bedeutung. Solange man der Vorstellung anhängt, Mitmenschen nur anzunehmen oder zu lieben, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen (z.B. etwas tun oder nicht tun), ist Metta als innere Haltung nicht möglich. Metta bedeutet also bedingungsloses Wohlwollen. Sie nehmen andere Menschen, wie auch sich selbst, mit allen Fehlern, Unzulänglichkeiten und Schwächen an, ohne sie deswegen weniger zu mögen.

Eine klassische Metta – Meditation ist in fünf Schritte gegliedert. Diese Schritte sollten Sie einhalten, gleichwohl Sie sie später nach Ihren Bedürfnissen modifizieren können. Einzelheiten dazu erfahren Sie in der Beschreibung des jeweiligen Schrittes.
Zunächst begeben Sie sich jedoch in eine ruhige und entspannte Position, in der Sie über einen längeren Zeitraum verharren können. Anfänger meditieren am besten liegend, wer über Erfahrung im Meditieren verfügt, kann auch in eine sitzende Haltung einnehmen. Atmen Sie nun einige Male tief ein und aus, konzentrieren Sie sich auf sich selbst und Ihren Atem. Um in einen meditativen Zustand zu gelangen, können Sie auch im Inneren die Worte „einatmen“ und „ausatmen“ aussprechen und auf diese Weise verhindern, dass Ihre Gedanken immer wieder abschweifen. Fahren Sie solange damit fort, bis Sie die körperliche Entspannung spüren. Setzen Sie sich nicht unter Druck, auch wenn dieser Vorgang zu Anfang etwas länger dauert. Bleiben Sie schließlich beim ruhigen Atmen.

 

Die Arbeit mit sich selbst

Zu Beginn geht es darum, dass Sie Wohlwollen und Freundlichkeit gegenüber sich selbst entwickeln. Sie erreichen dies, indem Sie sich entweder an harmonische, schöne Situationen erinnern oder sich bestimmte Sätze immer wieder selbst sagen. Die Arbeit mit den Sätzen wird vor allem denjenigen, die kaum Erfahrung im Meditieren haben, leichter fallen.

Beispielsweise können Sie die folgenden Sätze verwenden:

  • Es möge mir gut gehen.
  • Ich möge glücklich sein.
  • Ich mag mich selbst.
  • Gesund möge ich sein und frei von Ärger.
  • Zufrieden und entspannt möge ich sein.
Ob Sie einen dieser Sätze mehrmals wiederholen oder sie der Reihe nach sagen, ist Ihnen überlassen. Sie können sie natürlich auch nach Belieben anwandeln, kombinieren, ergänzen oder wechselnd nutzen. Mit etwas Erfahrung werden Sie spüren, welcher Satz bzw. welche Kombinationen Ihnen in bestimmten Lebenssituationen am besten helfen und Sie können Ihre Meditation den Anlässen entsprechend ändern. Sollte es sich jedoch um Ihre ersten Meditationen handeln, verwenden Sie am besten mehrere bzw. alle Sätze für die Grundlagenarbeit.

 

Die Arbeit mit Ihnen nahestehenden Menschen

Stellen Sie sich jemanden vor, der Ihnen seelisch sehr nah ist. Dies ist vielleicht ein Freund oder ein Familienmitglied. Stellen Sie sich den Menschen so genau wie möglich vor, visualisieren Sie ihn und spüren Sie ihn. Nun geht es darum, der anderen Person ebenso Wohlwollen, Freundlichkeit und Liebe zukommen zu lassen. Senden Sie ihm also Gedanken und Sätze, die sich an denen des ersten Schrittes orientieren.

  • Es möge dir gut gehen und du mögest gesund sein.
  • Du mögest glücklich und frei von Ärger und Sorgen sein.
  • Du mögest entspannt und zufrieden sein.
Auch diese Sätze können Sie natürlich nach Belieben abwandeln. Senden Sie der Person all Ihre guten Wünsche oder insbesondere das, was sie gerade braucht, wenn Sie in Ihrer Meditation mit mehreren Personen arbeiten. Letzteres ist natürlich auch von Ihrem Zeitfenster und Ihrer Übung abhängig. Seien Sie ruhig so frei, jede Meditation Ihren momentanen Bedürfnissen anzupassen.

 

Die Arbeit mit neutralen Personen

Denken Sie nun an eine Person, zu welcher Sie kein besonderes Verhältnis haben. Sie sollten ihr gegenüber weder Abneigung noch Zuneigung empfinden. Welche Gemeinsamkeiten haben Sie mit ihr? Gibt es irgendetwas, das Sie mit ihr teilen? Über diesen Punkt nehmen Sie eine Verbindung zu der Person auf und visualisieren sie darüber. Vielleicht ist es eine Person, die Sie bereits mehrmals bei einer Veranstaltung gesehen haben oder ein Kollege, mit dem Sie sonst nichts zu tun haben. Auch dieser Person bringen Sie nun Freundlichkeit und Wohlwollen entgegen.

So oder ähnlich könnten die Sätze lauten, die Sie an diese Person richten:

  • Es möge dir gut gehen.
  • Du mögest dich entspannen und zufrieden sein.
  • Mögest du gesund sein.
In diesem Abschnitt der Meditation werden Sie möglicherweise erstmals die Liebe und Freundlichkeit des Buddhismus tiefer spüren. Sie arbeiten schließlich mit einer Person, die Ihnen im alltäglichen Leben vielleicht egal ist. Auf diese Weise werden Sie auch lernen, die Personen in Ihrem Umfeld genauer wahrzunehmen und auf sie zu achten. Die wohlwollend-liebevolle Haltung des Buddhismus kann in diesem Teil hervorragend geübt werden.

 

Die Arbeit mit einer Person, die Sie nicht mögen

Dieser Abschnitt der Meditation wird zu Anfang die größte Herausforderung darstellen. Nachdem Sie Wohlwollen gegenüber sich selbst, einem nahestehenden Menschen und neutralen Personen geübt haben, erfahren Sie nun, was es heißt, Ärger und Wut abzulegen. Wenn Sie diese Person visualisieren, sollen die negativen Gefühle nicht in den Vordergrund treten. Versuchen Sie daher, den Zugang über einen anderen Zusammenhang zu finden. Visualisieren Sie die Person in einem weiteren Umfeld als Mensch mit Sehnsüchten, Ängsten, Erlebnissen und Problemen.

Indem er als Mensch in den Vordergrund gerückt wird, treten Ihre Konflikte mit ihm etwas in den Hintergrund. Natürlich können Auseinandersetzungen und Probleme nicht zerredet werden, doch indem Sie Ihre innere Haltung verändern, werden Sie der Person auch im realen Leben entspannter gegenüber treten und damit eventuelle Zwistigkeiten bereinigen können.

 

Senden Sie also dem Menschen und nicht dem Konfliktgegner Ihr Wohlwollen:

  • Mögest du Ruhe und inneren Frieden finden.
  • Mögest du entspannt und zufrieden sein.
  • Mögest du gesund und kraftvoll sein.
  • Möge es dir gut gehen.
Sitzt Ihr Zorn zu tief, wird Ihnen das aufrichtige Entgegenbringen von Wohlwollen schwer fallen. Zu Beginn sollten Sie sich daher auf eine Person konzentrieren, mit welcher Sie nur temporäre oder kleinere Konflikte haben. Möglicherweise gab es aktuell eine Auseinandersetzung mit einem Kollegen, Ärger mit Vorgesetzten oder Streit mit Freunden.

Sie selbst müssen entscheiden, ob Ihnen das Einbeziehen einer Person gut tut oder nicht. Sind die negativen Empfindungen noch zu dominant, dann beenden Sie diesen Part der Meditation. Setzen Sie sich deswegen nicht unter Druck und brechen Sie die gesamte Meditation bitte nicht ab. Sich selbst zu lieben und mit Wohlwollen zu behandeln bedeutet schließlich auch, seine momentanen Schwächen anzunehmen.

 

Alle bisherigen Personen einschließen

Lassen Sie Ihre liebevollen und wohlwollenden Gefühle frei und lassen Sie sie über alle Personen hinweg strömen. Sie selbst zählen ebenso dazu wie nahestehende, neutrale und negativ behaftete Personen. Dabei sollten Sie sich von Ihrer Vorstellungskraft leiten lassen. Jeder Person, die in Ihre Gedanken tritt, sollten Sie die wohlwollende Freundlichkeit entgegen bringen. Jedem Wesen begegnen Sie beispielsweise mit dem Satz: „Möge es dir gut gehen.“ Lassen Sie Ihre Gedanken treiben und schränken Sie sich nicht ein. Bleiben Sie während der gesamten Meditation bei sich und einem ruhigen, gleichmäßigen Atemrhythmus. Mit jedem tiefen Atemzug nehmen Sie schließlich neue Lebensenergie in sich auf.

 

Ergänzende Teile der Metta – Meditation

Diese fünf Schritte stellen die Grundlagen einer Metta-Meditation dar. Sie können sich einerseits auf alle Lebewesen der Erde beziehen. Dies schließt neben den Menschen natürlich auch Tiere und Pflanzen ein. Sagen Sie dazu Sätze wie die folgenden:

  • Möge es euch allen gut gehen und möget ihr Zufriedenheit empfinden.
  • Möget ihr gesund sein und inneren Frieden finden.
  • Ich wünsche euch allen Glück und Erfüllung.
Andererseits können Sie auch bereits verstorbene Personen in Ihre Meditation einbeziehen. Sie können auch diesen Frieden, Ruhe und Wohlergehen wünschen. Ob Ihnen dies gut tut oder eher Schmerzen bereitet, müssen Sie selbst entscheiden. Dieser Teil der Meditation kann jedoch auch dazu beitragen, mit einem Menschen posthum Frieden zu schließen. Auch die Erinnerung an jemanden soll Sie schließlich nicht mit negativen Gefühlen belasten.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie beispielsweise Neugeborene in Ihre Meditation einschließen. Ein möglicher Satz wäre dieser: „ Mögen alle heute Geborenen im Leben Zufriedenheit und Glück empfinden.“ Auch hier sollten Sie selbst entscheiden, welche Gruppe von Menschen Ihnen vielleicht von besonderer Bedeutung ist oder welche Gruppe in Ihren Gedanken häufig auftaucht.

Beenden Sie die Ihre Meditation, wenn Sie das Gefühl haben, zur Ruhe gekommen zu sein und all das gesagt zu haben, was Ihnen wichtig war. Atmen Sie dazu noch einige Male tief ein und aus und lassen Sie sich zurück in den wachen Bewusstseinszustand treiben.

 

Weitere Informationen zur Durchführung einer Metta – Meditation

Metta – Meditation ist keine Energiearbeit und es werden keine Gefühle neu geschaffen. In jedem Menschen sind Mitgefühl, Wohlwollen, Freundlichkeit und Liebe bereits verankert. Indem man diese Empfindungen bewusst mit bestimmten Personen oder der Welt im Allgemeinen in Kontakt bringen, verändern sich im Laufe der Zeit das Denken und das Empfinden. Bestimmte äußere Reize führen bei den meisten Menschen immer wieder automatisch zu Ärger und Ablehnung. Diese Kette gilt es zu durchbrechen, indem das automatische Entstehen von negativen Gefühlen gegenüber bestimmten Personen oder Situationen vermieden und stattdessen Abstand genommen wird, um einen größeren Zusammenhang zu erkennen.

Die Meditation kann theoretisch zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort durchgeführt werden. Zu Beginn ist es zwar notwendig, sich Ruhe und Zeit zu verschaffen und sich selbst kennenzulernen, doch bereits nach wenigen Tagen oder Wochen wird es Ihnen immer leichter fallen, in einen meditativen Zustand zu gelangen. Somit können Sie diesen auch schnell in kürzeren Zeiträumen oder einer unruhigeren Umgebung erreichen, beispielsweise in einer Mittagspause oder während einer Bahnfahrt auf dem Arbeitsweg. Die einzelnen Schritte können dann schneller und mit jeweils nur einem Satz durchgeführt oder auf eine bestimmte Situation bezogen werden. Ihre Absicht ist entscheidend, nicht etwa der messbare Erfolg im Sinne von Zielen, die Sie sich stecken. Das, was bereits in Ihnen selbst ist, soll lediglich gestärkt werden. Ihre Stärke kann nur aus Ihnen selbst heraus wachsen.

 

MeditationEffekte und langfristige Wirkungen der Metta – Meditation

Im buddhistischen Glauben führt das regelmäßige Meditieren zum Frieden in Körper und Seele. Niemand wird bestreiten, dass sich negative Gefühle auch häufig negativ auf das körperliche und seelische Wohlbefinden auswirken. Möglicherweise schlafen Sie schlecht, leiden unter Magenschmerzen, sind anfällig für Erkältungen oder empfinden weniger Freude als sonst. Dennoch werden Sie Ihre Mitmenschen nicht ändern können. Es bleibt Ihnen also nur, an Ihrer eigenen Haltung zu arbeiten. Begegnen Sie Ihren Mitmenschen also mit Wohlwollen, wird Ihnen auf Dauer manch enttäuschendes Erlebnis und mancher Ärger erspart bleiben. Darüber hinaus führt die Metta-Meditation auch zu einem gestärkten Selbstbewusstsein. Indem Sie sich selbst lieben und mit sich eins sind, fühlen Sie sich von äußeren Einflüssen auch weniger angegriffen.

Die buddhistische Lehre verspricht darüber hinaus auch ruhigeren Schlaf, angenehme Träume, das spürbar verbesserte Senden und Empfangen von Liebe und Zuneigung, eine strahlende Aura und schließlich die spätere Wiedergeburt in einer guten und glücklichen Umwelt. Wem die buddhistische Sicht des Lebens und der Welt weniger zusagt, der findet in der Arbeit des deutsch-amerikanischen Psychoanalytikers Erich Fromm einen Anhaltspunkt über die Form der Liebe, die in der Metta – Meditation angesprochen wird: Fromm meint mit Liebe in seinem 1956 erschienenen Werk „Die Kunst des Liebens“ ebenfalls das uneigennützige Verschenken von Zuwendung, Anerkennung, Wohlwollen und Freundlichkeit. Diese Liebe sei frei von Begehren und Fordern, sodass ein freundlicher und friedvoller Umgang zwischen den Menschen entstehen kann.

Im westlichen Kulturkreis wird die Metta – Meditation auch als eine Art Selbsthypnose praktiziert. Die hier vorgestellte Meditation gleicht jedoch eher einer Atem – Meditation, wie sie auch für Anfänger und Ungeübte recht leicht anzuwenden ist.

Sie können die Metta – Meditation natürlich auch jederzeit mit weiteren Formen der Meditation kombinieren oder parallel dazu andere Meditationen ausführen. Doch meditieren heißt, mit sich selbst zu arbeiten – also sollten Sie sich nicht überfordern und sich auch seelische Entspannung gönnen.