Der Buddhismus in Korea ist eine Weltanschauung, die insbesondere auf philosophische Grundsätze aufbaut. Dabei wird vor allem Disziplin vorgeschrieben, die durch den Verzicht von weltlichem Verlangen zur Errettung der Menschen beitragen soll. Im Buddhismus spielt hierfür der Glaube an die Wiedergeburt eine große Rolle. Denn nur durch den endlosen Zyklus der Reinkarnation kann dieses durch wollen verursachte Leid überwunden werden, damit die Seele Erleuchtung erlangt und letzten Endes friedlich ins Nirwana eingehen kann.

In Korea ist im Laufe der Jahrhunderte, bedingt durch den Volkscharakter, durch die regionalen Traditionen und die geografische Lage, eine ganz eigene Form des Buddhismus entstanden. Erstmals trat diese Religion im Gogureyeo-Reich im Jahre 372 auf. Ein chinesischer Mönch namens Ado überzeugte den damaligen König Sosurim davon, den Buddhismus anzunehmen. Die ersten Tempel wurden errichtet und der Etablierung als Nationalreligion stand nichts mehr im Wege. Durch die Verbreitung aus dem Ursprungsland Indien wurden unterschiedliche religiöse Elemente aufgenommen und transportiert, sodass eine Vielzahl von Göttern, Bodhisattvas, Erlöser sowie Himmeln und Höllen entstanden, die von Buddha eigentlich nie erwähnt worden waren. Diese Richtung, die Korea zur damaligen Zeit erreichte, wird Mahayana genannt.

Aus dieser buddhistischen Richtung ist auch der japanische Zen entstanden, deren Grundzüge mit dem des Mahayana-Buddhismus deshalb starke Ähnlichkeiten aufweisen. In Korea herrscht in der heutigen Zeit Religionsfreiheit und der Buddhismus gehört mit etwa 51 Prozent Buddhisten, zu den am stärksten praktizierten Religionen im Land.

Der Buddhismus in Korea hat heute aber auch ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen, das sich in zahlreichen Tempeln, Buddhastatuen und vielen anderen Kunstgegenständen widerspiegelt. Neben den vielen Tempelanlagen im Land wird der Buddhismus in Korea vermehrt auch in den großen Städten praktiziert. Dafür haben sich buddhistische Orden in den Zentren niedergelassen, um die Verbreitung des Glaubens auch abseits abgeschlossener Tempelanlagen unterstützen zu können. Jedoch gerade auch für Nicht-Koreaner und Menschen, die aus den buddhistischen Meditationspraktiken der Erleuchtung und der inneren Weisheit ein Stückchen näher kommen wollen, bietet Korea mehrere hundert Tempelklöster, in denen auch Nicht-Buddhistin für kürzere oder auch längere Aufenthalte ein Leben in Stille und Meditation verbringen können. Denn gerade in den großen Städten Koreas dominiert ein hektisches Leben mit seinen modernen Ausprägungen, wie wir es aus einer westlichen Welt kennen.

Ein Aufenthalt in einem koreanischen Tempel setzt allerdings die Bereitschaft voraus, sich den Regeln und der Etikette des Ordens für den gewählten Zeitraum respektvoll unterzuordnen. Denn der Tagesablauf in einem Kloster wird sehr diszipliniert vollzogen. Denn Disziplin und der Verzicht auf Alltägliches gehört zu den Grundsätzen des koreanischen Buddhismus.

 

Klosteraufenthalte in Korea

Korea bietet neben vielen traditionellen Veranstaltungen und einem modernen Leben im Trubel der Großstädte auch viele buddhistische Tempelanlagen, die zu einem Aufenthalt einladen. Denn auf diese Weise kann man nicht nur die modernen Facetten des Landes kennenlernen, sondern zugleich auch einen Einblick in das traditionelle Tempel-Leben erhalten. Die meisten Tempelklöster sind sehr abseits gelegen, inmitten der wunderschönen Naturlandschaften und Bergwelten Koreas. Hier kann der traditionelle Buddhismus des Landes näher gelernt und hautnah miterlebt werden. Während eines Tempelaufenthaltes werden die Gäste in einem koreanischen Tempels untergebracht, um mit den dort wohnenden Mönchen zusammen zu leben. Die dort gelebten Traditionen setzen sich neben der stillen Meditation auch aus der Zeremonie des Gesangs, dem Yebul und der Tee-Zeremonie, dem Dahdoh zusammen. Eine weitere Tradition ist die Zen Meditation, auch Chamseon oder Seon genannt, und das Gemeinschaftsessen, dem Balwoo Gongyang. Entscheidet man sich für einen Aufenthalt in einem buddhistischen Kloster in Korea, so erlebt man die Kultur der Mönche rund um die Uhr und wird selbst Teil dessen.

Die Besonderheit eines Tempelaufenthaltes ist sicherlich die Rolle eines Mönches, die man selbst dort einnimmt. Dreimal täglich werden Gebete, die Yebul genannt werden, verrichtet, die als ein Gruß an Buddha verstanden werden und einem selbst die Möglichkeit eröffnen, einen Blick auf die eigenen Taten zu richten. Das Chamseon, die Zen-Meditation, nimmt bei einem Klosteraufenthalt eine zentrale Rolle ein. Diese Meditation wird entweder im Sitzen (Jwaseon-Form) oder im Gehen oder langsamen Laufen (Haengseon-Form) verrichtet, um die eigene Persönlichkeit zu reflektieren. Auch das gemeinsame Essen mit den Mönchen, das Balwoo Gongyang, gehört zu den fixen Bestandteilen eines Tagesablaufes im Tempel. Während des Balwoo Gongyang ist das Reden verboten, es soll in absoluter Stille und in absolutem Genuss eingenommen werden. Auch das gemeinsame Speisen hat einen rituellen Charakter. So soll der Teller vollkommen leer gegessen werden.

Eine Teezeremonie ist meist Bestandteil eines Templestays.
Eine Teezeremonie ist meist Bestandteil eines Templestays.

Der Tag in einem buddhistischen Tempelkloster beginnt für gewöhnlich um drei Uhr morgens und wird mit einer Tempelglocke, dem Dong, eingeläutet. Denn laut der buddhistischen Lehre beginnt die Aktivität von Lebewesen genau um diese Zeit. Dadurch, dass man noch während der Dunkelheit erwacht, können sich die Augen an den fortschreitenden Aufgang der Sonne und an das Tageslicht besser gewöhnen. Elektrisches Licht steht nachts im Kloster nicht zur Verfügung, so hat man nur das Licht der Sterne und des Mondes zur Verfügung. Auch hört man nichts anderes, als die ersten Grillen, die ihr Zirpen zum besten geben. Gleich nach dem Aufstehen folgt die Gesangs-Meditation, der Gruß an Buddha, die etwa eine Stunde lang dauert und in unterschiedlichen Körperpositionen durchgeführt wird. Diese Körperhaltungen, wie Stehen, Sitzen, Knien und der Lotussitz, werden von einem Geistlichen mit zwei Schlaghölzern angeleitet.

Danach gibt es Tee, der nach genauen Vorgaben ausgetrunken wird. Das Frühstück steht meist um sechs Uhr morgens bereit und besteht aus Reis, Tofu-Suppe und vergorenen Bohnen. Auch sonst bestehen die Speisen im Tempel hauptsächlich aus Reis und Gemüse, in seltenen Fällen auch aus Fleisch. Eine Besonderheit in koreanischen Tempeln ist sicherlich auch die traditionelle Teezeremonie, das Dahdoh. Hier wird die richtige Zubereitung von Tee erlernt und diese Tätigkeit auch als Unterform der Meditation betrachtet. Denn der Geist soll sich vollkommen auf die Zubereitung und auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Hierbei werden die Sinne durch die Gerüche und Geschmäcker des Tees angesprochen und durch die Konzentration darauf, die richtige Dosierung erlernt. Neben dem Meditieren, der Teezeremonie und dem traditionellen gemeinsamen Essen wird auch das Erstellen von alten Schriftzeichen erlernt, die mit Tinte angefertigt werden. Auch das Basteln von Lotusblumen-Laternen gehört zur meditativen Praxis und wird in Stille verrichtet.

 

“Templestays” in Korea sind mehr als erschwinglich

Der sog. “Templestay” in einem Tempel ist meist gegen ein geringes Entgelt für Pilger und Touristen möglich. So können die Mönche sich ein kleines Zubrot verdienen und gleichzeitig die Lehren des Buddhismus verbreiten. Für gewöhnlich bleiben Tempel-Touristen nur wenige Tage in den koreanischen Klöstern. Doch es besteht auch die Möglichkeit, dort mehrere Monate zu verbringen und ganz und gar in die Lehren des Buddhismus und in die Praxis der Meditation zu versinken. Die Körperhaltungen und auch der Schneidersitz sind gewöhnungsbedürftig und manchmal auch mit Schmerzen verbunden.

Oft dauert es viele Jahre, um die verschiedenen Übungen schmerzfrei durchzuführen. Die Meditationspraxis in einem koreanischen Tempel ist also auch mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden. Doch die eigenen Sichtweisen sowie alte Lebensgewohnheiten werden nach einem Tempelaufenthalt rasch verändert. Denn durch den disziplinierten und zugleich respektvollen Umgang mit sich selbst und den Angeboten vor Ort, wie beispielsweise den Speisen und Getränken, die vollends verspeist werden sollen, ändert sich auch die Haltung zu den Wertigkeiten des Lebens.

Die Zeit des Alltags wird für die Dauer des Aufenthaltes angehalten und Entspannung und Ruhe kehren ein. Dem großen Leistungsdruck, den viele Menschen in der westlichen Welt ausgesetzt sind, wird man sich bei einem Tempelaufenthalt in Korea erst so richtig bewusst. Denn der Unterschied zum Leben im Kloster ist derart groß, sodass durch die Erfahrungen, die man in Korea sammelt, das Bewusstsein für die wirklich wichtigen Dinge im Leben wieder erwacht und man durch die außergewöhnlichen Erfahrungen seine eigenen, oftmals belastenden Sichtweisen nachhaltig verändert. Bei den folgenden Tempeln in Korea kann man tageweise und in manchen Fällen auch für einen längeren Zeitraum ein Leben in Stille und Meditation finden.

 

Der Geumsansa Tempel in Gimje

Das Kloster Geumsansa ist ein buddhistischer Tempel des Jogye Ordens und liegt am Fuße des westlich gelegenen Hügels von Moaksan. Der Tempel wurde im Jahr 599 gegründet, um für des Königs Erfolg und für eine gute Zukunft zu beten. Vor Ort stehen die Mönche gerne für Fragen aller Art zur Verfügung. Außerdem werden für einen Tempelaufenthalt drei Programme angeboten, die gemeinsame Seon Meditationen, gehende Meditationen und die 108 Unterwerfungshaltungen beinhalten sowie in die traditionelle Teezeremonie einweihen.

Das einwöchige Programm enthält einen Fokus auf die Seon-Praxis, bei der das eigene Selbst besser verstanden werden soll. Hier kann die Meditationspraxis nach dem eigenen Terminplan erfolgen, man ist hier also keinen strengen zeitlichen Vorgaben unterworfen. Es sind aber auch nur zweitägige Aufenthalte möglich. Die Kosten pro Nacht betragen 35.000 KRW.

 

Der Golgulsa Tempel in Gyeongju

Das Kloster Golgulsa befindet sich etwa 20 Kilometer östlich der Stadt Gyeongju am Hamwol Berg. Hier findet man die ältesten historischen, buddhistischen Ruinen und den einzigen Höhlen-Tempel in Korea. Das Original des Tempels wurde im blanken Felsen im 6. Jahrhundert vom Heiligen Kwang Yoo erbaut, ein buddhistischer Mönch aus Indien. Im Tempel befindet sich die Skulptur des Maya Tathagata Buddha sowie zwölf Felsenhöhlen. Tempelaufenthalte können hier an 365 Tagen im Jahr praktiziert werden, egal ob nur einen Nachmittag oder viele Nächte.

Die Mönche des Tempels bieten neben einem normalen Aufenthalt nach den traditionellen Riten auch spezielle Heilungsprogramme an. Der Aufenthalt pro Nacht kostet je nach gewähltem Programm zwischen 25.000 und 100.000 KRW.

 

Der Beomeosa Tempel in Busan

Das urbane Kloster Beomeosa ist eines der bekanntesten von Südkorea und ist zugleich der Haupttempel des Jogye Ordens des koreanischen Buddhismus. Der Tempel wurde im Jahre 678 unter der Regierung von König Munmu von Uisang Mönchen errichtet. Zu der täglichen Praxis dieses bedeutenden Tempels gehört neben der Seon-Meditation und den Gesangs-Meditationen auch die 108 Unterwerfungshaltungen und die Tee-Zeremonie.

Besuchern des Tempels wird hier das Meditieren unter freier Zeiteinteilung geboten sowie Konversationen mit den Mönchen bei Tee. Neben der Meditationspraxis werden auch Wandertouren angeboten sowie das Erlernen der Zubereitung von Reiskuchen. Die Kosten für den Aufenthalt pro Nacht betragen 35.000 KRW.

 

Der BeopjusaTempel in Chungbuk

Das wunderschöne Kloster Beopjusa liegt beim Berg Songni, in besonders friedlicher Lage, umgeben von der grünen Landschaft des Songnisan Nationalparks. Dieser Tempel wurde vor etwa 1500 Jahren errichtet und bietet seinen Besuchern und Gästen eine große Anzahl an nationalen Schätzen und buddhistischen Monumenten an. Hier kann ein einfacher Erholungsaufenthalt gebucht werden, aber auch das normale Programm für eine tiefer gehende Meditationspraxis. Der Aufenthalt kostet hier 35.000 KRW pro Nacht.

 

Der Geumsunsa Tempel in Seoul

Das traditionelle Kloster Geumsunsa wurde vor 600 Jahren errichtet, um für die Geburt eines Prinzen für König Jeungjo zu beten. Der Tempel ist von einer wunderschönen natürlichen Landschaft des Bukhansan Nationalparks umgeben. Obwohl das Kloster inmitten von Seoul und nur dreißig Minuten vom Gwanghwamoon Square liegt, bietet es eine traumhafte Umgebung inmitten einer Bergwelt. Der Hauptfokus wird hier auf die Seon-Meditation gelegt. Die Kosten für einen Meditationsaufenthalt betragen hier 25.000 KRW die Nacht, für das Programm werden pro Nacht mit 35.000 KRW berechnet.

 

Der Naesosa Tempel in Jeollabuk-do

Das Kloster Naesosa ist an die tausend Jahre alt und liegt im westlichsten Zipfel von Korea, im beeindruckenden Byeonsan Peninsula Nationalpark. Die Bedeutung des Tempelnamens verspricht eine Loslösung aller Probleme. Gegründet wurde der Tempel unter der Regierung des Königs Baekjae Mu im Jahre 633. Besonders beeindruckend ist hier die große Buddha Halle, die Daeoongbojeon, die auch über ein Gemälde einer ganz in weiß gekleideten Figur verfügt, deren Augen einem scheinbar überall hin folgen.

Das Tempelprogramm offeriert seinen Gästen neben den Standard-Seon-Meditationen und dem Meditieren unter freier Zeiteinteilung auch ein ganz besonderes Programm, das inmitten der Natur für meditatives Nachsinnen sorgt. Denn hier werden Wandertouren in Kombination mit der Meditationspraxis gemeinsam angeboten. Der Aufenthalt im Tempel kostet zwischen 35.000 und 40.000 KRW pro Nacht.

 

Der Donghwasa Tempel in Daegu

Das Kloster Donghwasa liegt südlich am Fuße des Palgongsan Berges, welcher an die Gestalt eines Phönix erinnert. Hier blüht der Paulownia Baum mitten im Winter, woher auch der Name des Tempels abstammt. Gegründet wurde das Kloster im Jahre 493 von Ven. Geukdal. Bei dem Angebot des Tempels steht die Meditation, um nach seinem wahren Selbst zu suchen, im Vordergrund. Die Seon-Meditationen werden hier von einem alten Meister geleitet. Das Kloster kann aber auch für nur einen Nachmittag besucht werden, wobei die Besucher in vier Stunden einen kurzen Einblick in das Leben der Mönche erhalten. Die Kosten pro Nacht betragen im Donghwasa Tempel zwischen 35.000 und 40.000 KRW und der Ablauf bei einem regulären Programm wird nach strengen Vorgaben geleitet.

 

Der Jeondeungsa Tempel in Incheon

Das Kloster Jeondeungsa liegt auf der Insel Ganghwa, welche als ein ganz besonderer historischer Ort gilt, da es von Ganghwa heißt, dass hier die ersten koreanischen Menschen geboren wurden. Aus diesem Grund ist die Atmosphäre der Umgebung und auf dem Weg hinauf zum Tempel eine ganz besondere. Gegründet wurde das Kloster während der Regentschaft von König Sosurim im Jahre 381. Das Angebot des Tempels für Besucher und Gäste beginnt bei Aufenthalten nur über ein Wochenende und kann auch langfristig in Anspruch genommen werden.

Besucher erleben hier die tägliche Routine der Mönche als Teilnehmende. Diese Teilnahme beginnt bei den buddhistischen Praktiken, dem gemeinsamen Essen, dem Führen von Dialogen und dem Praktizieren von Meditationen mit den Mönchen und reicht bis hin zu Gemeinschaftsarbeiten im Kloster. Es bleibt aber auch ausreichend Zeit, um einfach zu entspannen. Die Kosten pro Nacht liegen hier bei 30.000 KRW.

 

Der Woljeongsa Tempel in Gwangwon-do

Das Kloster Woljeongsa liegt auf dem Berg Odaesan, etwa zwei Stunden von Seoul entfernt. Etwas höher vom Tempel gelegen befindet sich der Juwelenpalast der Stille und der Einkehr, bekannt unter dem Namen Jeongmyeolbogung. Hier befinden sich wahre Relikte des Buddhas, weshalb der Ort als besonders heilig gilt. Zum Tempel hinauf führt ein neun Kilometer langer Fußweg durch den Wald und nicht selten liegt dort auch Schnee. Das Kloster wurde im Jahre 643 unter der Regentschaft von Königin Shilla Seondeok gegründet.

Der Tempel mit seinen Mönchen bietet Besuchern einen regulären Meditationsaufenthalt an, um dort das Leben als Mönch näher kennen zu lernen. Aber auch Menschen, die sich einfach nur erholen möchten, sind herzlich willkommen. Für die Übernachtung mit oder ohne Meditationsprogramm werden pro Nacht 40.000 KRW berechnet.

 

Der Myogaksa Tempel in Seoul

Das Kloster Myogaksa liegt in Downtown Seoul, genauer gesagt in der Sungindong-Region des Jongnogu Bezirkes, mit einem fantastischen Ausblick über die Stadt. Es liegt am Fuße des Naksan Berges und wurde im Jahre 1930 von Ven. Taeheo gegründet. Der eher kleine Tempel verfügt über eine große Buddha Halle sowie ein paar kleineren Dharma Hallen, die alle sehr harmonisch zueinander errichtet wurden. In das Gestein des Naksan Berges wurde die Gestalt von Gwanseumbosal eingearbeitet, die den Eindruck vermittelt, als würde sie nach jedem ihre Hände ausstrecken, der an ihr vorbeigeht. Im Tempel werden zwei Programme angeboten. Zum einen kann der Tempel nur tagsüber besucht werden, bei dem die kulturellen Besonderheiten vermittelt werden.

Aber auch über Nacht kann ein Aufenthalt im Tempel Myogaksa gebucht werden, wobei hier neben der Seon Meditation und der Gesangs- bzw. Chanting-Praxis auch die 108 Unterwerfungshaltungen sowie die Kraft des stillen Gebetes geübt werden. Das zweitägige Kulturprogramm mit Meditationen ohne Übernachtung kostet hier 50.000 KRW. Das Programm mit Übernachtung kostet für einen Aufenthalt von zwei Tagen und einer Nacht insgesamt 95.000 KRW.

 

Der Jikjisa Tempel in Gyeongsangbuk-do

Das Kloster Jikjisa liegt in der Region Gimcheon, zwischen Busan und Seoul, und ist deshalb sehr gut mit dem Zug der Linie Seoul-Busan Expressway zu erreichen. Die Geschichte des Tempels reicht bis zu 1600 Jahre zurück. Es wurde im Jahr 418 unter der Regentschaft von König Shilla Nulji von Ven. Ado errichtet. Am Eingang vom Jikjisa Tempel befindet sich ein kleiner Park, der gerne als Ruhestätte genutzt wird. Auf der gesamten Anlage des Klosters stehen hier viele verschiedene blühende Blumen und Bäume, die den Ort zu jeder Jahreszeit zu einem ganz besonderen machen.

An jedem zweiten Samstag im Monat wird hier ein spezielles Programm veranstaltet, das „Looking Into My Mind Straighly“ genannt wird. Unter dem Jahr werden auch spezielle Zwei- bis Dreitagesveranstaltungen abgehalten, die unter dem Motto „Be Satisfied with Whatever You Have“ stattfinden. Auch für längere Templestays eignet sich der Jikjisa Tempel. Die Kosten belaufen sich hier auf 25.000 bis 35.000 KRW pro Nacht.

 

Der Haeinsa Tempel in Gyeongsangnam-do

Das Kloster Haeinsa wurde im Jahre 802 während der Regentschaft von König Shilla Aejang von Ven. Suneung und Ven. Ijeong errichtet. Hier befindet sich die berühmte Panjeon Halle, die über verschieden große Fenster nach Norden und Süden verfügt, um die Luftzirkulation im Raum zu unterstützen. Der Erdboden der Halle wurde aus mehreren Lagen von Asche, Limetten, Salz und Sand angelegt, um die Luftfeuchtigkeit besser kontrollieren zu können. Hier befindet sich auch der Chongnim Temple mit dem Seon Raum und einer Sutra Schule.

Das Angebot für Besucher umfasst in diesem Kloster ein Zweitagesprogramm, entweder nach den Standards der dort lebenden Mönche oder auch mit der Möglichkeit der freien Zeiteinteilung für die Meditationseinheiten. Im Sommer werden dort Fünftagesprogramme angeboten. Das Freestyle-Programm kostet 20.000 KRW pro Nacht. Das Standard-Meditations-Programm 30.000 KRW pro Übernachtung.

Der Yongjoosa Tempel in Gyeonggi-do

Das Kloster Yongjoosa lag früher umgeben von Reisfeldern und Wäldern, welche aber in den vergangenen Jahren durch den dort herrschenden Urbanisierungsprozess immer weniger wurden. Umso wichtiger ist dem Tempel heute die Pflege der umliegenden Natur und der Weiterführung der Traditionen. Yongjoosa wurde im Jahre 1790 erbaut, davor stand hier allerdings schon der im Jahre 854 errichtete Galyangsa Tempel. Im Fokus des angebotenen Programms liegt hier die Aufdeckung des wahren Selbst durch Seon Meditationen.

Besucher werden hier aber nicht nur ihr wahres Selbst entdecken, sondern auch zahlreiche kulturelle Schätze, die in diesem Haus und dem Tempel verborgen liegen. Eine Übernachtung ohne Meditationsprogramm kostet im Yongjoosa Tempel 25.000 KRW, mit dem angebotenen Programm 35.000 KRW. Übernachtungen sind nur an Wochenenden möglich.

 

Der Bongeunsa Tempel in Seoul

Das Kloster Bongeunsa blickt bereits auf eine 1200-jährige Geschichte zurück. Der Tempel wurde unter der Regentschaft von König Wonseong von dem nationalen Gelehrten Ven. Yeonhoe errichtet. Die Mönche bieten hier Gesangs-Meditationen, das gemeinsame Einnehmen der Speisen, Gemeinschaftsarbeiten sowie die traditionelle Seon Meditation an. Auch für die Öffentlichkeit ist dieser Tempel zugänglich und kann mittlerweile von Gästen besucht werden. Der Templestay im Bongeunsa Tempel kostet pro Übernachtung 35.000 KRW.

 

Der Seonunsa Tempel in Jeollabuk-do

Im Kloster Seonunsa steht das Praktizieren der buddhistischen Spiritualität ganz im Mittelpunkt. Auch im Winter erblüht hier der Garten mit seinen Kamelien-Bäumen in voller Pracht. Der Tempel wurde im Jahre 577 von Ven. Geomdan errichtet. Hier befinden sich 13 Tempelgebäude, in deren Zentrum das Deeoongbojeon, die große Buddha Halle steht. Im Kloster wird ein Meditationsprogramm geboten, das entweder über zwei, drei oder vier Tage abgehalten wird.

Das Programm umfasst, neben den Seon Meditationen, das gemeinsame Einnehmen der Speisen mit den Mönchen, die Dado bzw. Tee-Zeremonie und das Herstellen von Lotus-Laternen. Für gewöhnlich finden die Programme für Gäste an den Wochenenden statt. Man kann aber auch unter der Woche im Tempel verbleiben, und die Meditation nach eigenem Ermessen durchführen. Während des Freestyle-Programms können die Teilnehmenden nur an dem gemeinsamen Essen und an den abendlichen Gesangs-Meditationen teilnehmen. Egal, für welches Programm du dich entscheidest, der Aufenthalt kostet immer 25.000 KRW pro Nacht und ist an 365 Tagen im Jahr möglich.

 

Tipps für einen gelungenen Meditationsaufenthalt in Korea

Für einen Aufenthalt in einem Tempel musst du nicht viele Dinge mit dir führen. Es gibt jedoch einige Verhaltensregeln:

  • Deine Kleidung sollte sauber, schlicht und in dezenten Farben gehalten sein.
  • Auf Make-Up und starke Gerüche durch Parfüms oder Kosmetika sollte man verzichten, genauso wie auf Schmuck und andere Accessoires.
  • Auch kurze Hosen oder Röcke sowie unbekleidete Füße sind in buddhistischen Klöstern nicht erlaubt.
  • Das Verhalten soll man an dem der Mönche anpassen. Gesprochen wird, wenn überhaupt, nur in leisem Ton.
  • In den Tempelanlagen wird nicht gelaufen, laut gerufen, Musik gehört oder andere Aktivitäten praktiziert, die die Ruhe vor Ort stören würden.
  • Das Essen und Trinken ist nur in den Bereichen erwünscht, die dafür vorgesehen sind und auch das Rauchen und der Konsum von Alkohol wird von den Mönchen nicht toleriert.
  • Die große Buddha-Meditations-Halle darf von Nicht-Mönchen nur über die Seiteneingänge betreten werden, wobei hier vorher die Schuhe auszuziehen sind und die heilige Buddha-Statue begrüßt wird.
  • Über die genauen Regeln im Kloster wird man für gewöhnlich von den Mönchen vor Ort informiert. Insgesamt solltest du dich mit einer respektvollen Haltung dem Leben der Mönche anpassen, die insbesondere auf weltliche Gegenstände und Gewohnheiten verzichten.

Als Währung kommt der Südkoreanische Won (KRW) zum Einsatz, wobei etwa 1000 KRW 70 europäische Cent entsprechen. Die Fluglinien Asian Airlines ab Frankfurt oder Korean Air ab Wien bieten Direktflüge bis nach Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, an. In dieser Region sind besonders viele Tempelanlagen zu finden. Von dort ermöglicht das öffentliche Verkehrsnetz zahlreiche Wege, in den gewählten Tempel zu reisen. Zum Beispiel mit dem Hochgeschwindigkeitszug KTX (Korean Train Express), aber auch per Bus oder zu Fuß. Einen Überblick über alle Tempel in Korea bietet das Templestay Information Center in Seoul an. Weitere nützliche Informationen findet man auf der Webseite der Koreanischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt.